Montag, 13. Juli 2015

3. Depesche: Belgien


Dritte Etappe der Tour de France: Start in Antwerpen dann südlich von Flandern in die Wallonie. Nach der spektakulären Etappe nach Zeeland fahre ich da nochmal mit dem Auto voran. Antwerpen und den Etappenstart lasse ich links liegen und überhole das Team Française des Jeux auf der Autobahn.



Belgien, merkwürdiges Land, so klein, so zerissen. In Tienen kaufe ich noch schnell ein paar Spezereien, alle sprechen niederländisch. Ein paar Kilometer weiter, kurz hinter Hannut, wo ich mich sehr ländlich positioniere, um die Tour noch einmal an mir vorüberziehen zu lassen, ist alles wie in tiefster französicher Provinz. Sanfte Hügel, weite Felder, hoher Himmel.


Die Tour schauen heißt vor allem: Warten. Alles ist ein großes Blochsches "Noch-Nicht-Sein". Die Strecke ist schon für den allgemeinen Verkehr gesperrt, es beginnt für Liebhaber surrealer Szenerie ein abwechslungsreiches Spiel: Menschen, die auf Strasse starren.





Mal kommt ein Motorrad, mal ein hupender Kombi, irgenwann beginnt das Spektakel der Caravane Publicitaire, der Karnevalszug der Sponsoren.






Dann wieder Motorräder, Kombis, Sprinter, hupend, winkend, rasend, immer in eine Richtung.

Die Tour ist gar kein Rad- sondern ein Autorennen!

Doch es gibt Zeichen. Achte auf das Flappern der Helikopter, die großen Drohnen am Himmel filmen das Feld fürs TV. Dann der große rote Skoda Superb mit dem Directeur du Tour. Dann nochmal paar Motorräder, kurzer Moment der Stille, dann Rufe, dann das allererste Rad, die Spitze, die Ausreißer, das Feld...



Kurze Sekunden, das Zirpen der Speichen im Fahrtwind, das Laufen der Ketten Metall auf Metall.

Allez, allez...vorbei.

Man sollte es sich auf jeden Fall an der Straße gemütlich machen und auch gut mit regionalem Speis und Trank versorgt sein. Ein Seef-Bier aus Antwerpen, Paté von der Foie Gras und Käse verkürzten die Wartezeit.

Vive le Tour...!




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