Freitag, 29. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Megève – Morzine

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Megève – Morzine


Den Streckenabchnitt zwischen Flumet und Saint Jean de Sixt bin ich in 2012 per Auto in beide Richtungen gefahren. Der Col des Aravis it ein „Einkaufspass“, her oben bieten Händler allerlei Tinneff und auch ein wenig Nützliches an, daneben stehen allerlei Tiere am Pass und gucken dem Treiben zu. Ein paar Kilometer unterhalb des Passes gibt es einen bemerkenswerten Käsehersteller auf der rechten Seite, bei dem wir 2012 auch gehalten hatten, um uns mit frischem Käse zu versorgen, neben Reblochon gibt es auch guten Tommé. 




Noch ein Stück weiter unten ist der Parkplatz für die Via Ferrata Yves Pollet – Villard von La Clusaz. Den Klettersteig sieht man von der Straße aus, er ist mittelschwierig bis schwierig und hat einige schöne Abschnitte, zumeist wird hier gequert. Im Jahr 2012 haben wir ihn gemacht, hier gibt es einen Bericht dazu:




Die Strecke über den Col de la Colombière hätte ich letztes Jahr gern gemacht, denn auch an dieser Strecke gibt es einen Klettersteig, aber der Dauerregen zwang uns förmlich in die Flucht und so ließen wir uns von Saint Jean de Sixt gleich in Richtung des Genfer Sees abrollen. Somit bleibt dieser Part noch offen.

Den Rest der heutigen Strecke kenne ich leider noch nicht von eigenem Erleben, lediglich den Zielort Morzine habe ich besichtigt auf meiner Klettersteigtour im Jahr 2014.

Der Ort ist mir als großes Einkaufszentrum mit einigem an moderner Kunst in Erinnerung geblieben, es gibt weit häßlichere Skiorte in den Alpen, aber wirklich schön geht auch anders.

Leider verzichtet man auf den grandiosen Schlußanstieg hinauf nach Morzine – Avoriaz. Ich mußte diesen Anstieg per Auto bewältigen, denn in Avoriaz gibt es ebenfalls einen spannenden, aber nicht all zu schwierigen Klettersteig. Auch hier wird sehr viel gequert, der Stieg zieht sich in die Länge und ist mitunter nicht perfekt ausgeschildert, was dazu führte, dass ich in 2014 zu zeitig ausstieg. Aber ich müßte ihn eh noch ein zweites Mal machen, denn es gibt auch noch eine Seilbahn und Fotos fehlen mir auch von hier.

Damit verabschiede ich mich zugleich auch von der Tour de Vins 2016. Es hat mal wieder viel Spaß gemacht und es gab einige neue interessante Abschnitte mit der Möglichkeit, mal wieder etwas mehr darüber zu schreiben.

Mein Dank gilt auch Thomas, der alles wieder perfekt aufbereitet hat.


Tschüß bis zur nächsten Tour de France mit einer Streckenführung, die interessant genug ist, damit es in den Tipp-Fingern juckt...


Donnerstag, 21. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: 17. und 18. Etappe

17. und 18. Etappe

Die 17. Etappe verlief komplett durch Schweizer Gebiet.

Auf meiner 2014er Klettersteigtour (ja auf der, wo ich dummerweise den Fotoapparat vergaß) kam ich in dieses Gebiet der heutigen und der kommenden Etappen.

Nachdem ich den Klettersteig bei Abondance gemacht hatte, überquerte ich die Grenze zur Schweiz über den Pas de Morgins.

Bei Bex kam ich dann auf die Streckenführung der Etappe. Ich hatte mich aber nicht auf einen längeren Aufenthalt in der Schweiz eingerichtet und auch kein Geld umgetauscht. Einen Picknickstopp machte ich dennoch auf eiem waldigen Picknickplatz an der Strecke nach Martigny. Hier aß ich allerdings in Abondance gekaufte Lebensmittel – natürlich auch den gleichnamigen Käse.

Auch im Martigny machte ich keinen Halt, aber sogleich begeisterte mich dann der steile Anstieg in Richtung Col de la Forclaz, der im unteren Teil durch einen wunderbaren und sehr steilen Weinberg führt. Das machte dann natürlich doch neugierig und auch durstig...


Auf dem 1527 m hohen Paß Col dela Forclaz legte ich also einen Zwischenstopp ein, zum Einen der Aussicht wegen, zum Anderen wollte ich was zum Wein wissen. Und siehe da, es gab zwei Läden / Bars, in denen man die Weine kaufen oder glasweise trinken konnte. Und da man in dem einen Laden auch Euro nahm, kaufte ich drei Flaschen zum Probieren und mit nach Deutschland nehmen... Der Paß ist nicht, wie man annehmen könnte, die Grenze nach Frankreich, es geht hinunter nach Trient, einem weiteren Schweizer Ort – von dort aus nahmen die Radler den Schlußanstieg der Etappe.

Einige Kilometer weiter im Tal ist dann die Grenze nach Frankreich, wo ich damals gleich einen sehr schönen Biwakplatz fand Ich durfte Tisch und Stuhl eines Imbisses nutzen, um mir dort nach Schließung desselben mein Abendbrot zu machen, unten am Fluß war dann ein sehr schöner Platz für das Zelt.

Am nächsten Tag kam ich dann auch in die Gegend der 18. Etappe.

Ich hatte nach diversen Kulturstopps den Klettersteig auf dem Plateau d´Assy gemacht und da es danach sehr nach Gewitter aussah, beschloß ich die Flucht aus diesem Gebiet per Auto. Dabei fuhr ich auch die komplette Strecke des heutigen Einzelzeitfahrens mit ab, allerdings ohne dort irgendwo zu halten.

Diese Strecke ist ja nun auch weder sehr lang, noch führt sie durch Gebiete, die besonders erwähnt werden müssen. Die Landschaft ist sehr schön, aber das ist sie ja hier in dieser Ecke überall.



Montag, 18. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Moirans en Montagne – Bern

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Moirans en Montagne – Bern

Zwei Etappen führen uns in diesem Jahr durch das Jura.

Den südlichen Teil des Juras, durch den auf der Etappe am Tag zuvor von Bourg – en Bresse nach Culoz gefahren wurde, habe ich bislang in meinem „Frankreich -entdecken“ - Leben weitestgehend ausgespart: Ich bin zwar um diese Gegend drumrum gefahren, aber nur einmal durch – und das war auf meiner Regenflucht im Sommer 2014. Und da habe ich außer Regen und Pfützen nicht viel gesehen. Auch Bourg en Bresse war mir bislang keinen ausführlichen Stopp wert, wenngleich ich da häufig durch gekommen bin. Zuguterletzt haben mich auch die Weine des Bugey bislang nicht vom Hocker gerissen. Da geht es mir schon eher wie mit den Savoyer Weinen - interessante Exoten, um die Neugier zu befriedigen, aber in den Keller musste bislang eher nichts.

Also habe ich diese Etappe konsequenterweise übersprungen und widme mich der zweiten Juraetappe, wo ich deutlich mehr „zu Hause“ bin.

Einen Großteil der heutigen Strecke kenne ich – von Touren per Auto, aber auch den Grenzübertritt und die lange Abfahrt in der Schweiz per Rad.

Gleich zu Beginn – wenige Kilometer hinter dem Startort Moirans en Montagne kommen wir an den relativ neuen Klettersteig am Ufer des Lac de Vouglans. Ausgangspunkt für die 2012 errichtete Via Ferrata La Regardoir / Lac de Vouglans ist der große Parkplatz vor dem gleichnamigen Restaurant. Es ist der mit Abstand leichteste Klettersteig des Jura und ist auch Anfängern zu empfehlen. Für die Fortgeschrittenen gibt es eine Variante mit einer Leiter, die man vom Felsen abgekehrt steigt (davor gibt es einen kurzen Überhang, bei dem man mal die Hände aus der Tasche nehmen muss) und einiger etwas fordernden Querungen oberhalb des leichten Weges. Es bleibt aber immer alles im grünen Bereich. Die Augen werden mit spektakulären Blicken über den Stausee belohnt.

Ich hatte diesen Klettersteig auf meiner Klettersteigtour 2014 gemacht, hatte aber dummerweise keinen Fotoapparat dabei. Das war jene Tour, wo ich wegen des Regens am Schluß nur noch flüchten konnte. Da bin ich dann per Auto bis Le Magasin kurz vor Censeau genau so gefahren, wie die Etappe heute geht. Aber auch auf dem Hinweg habe ich denselben Weg, nur andersherum genommen. Den Klettersteig hatte ich auf dem Hinweg als ersten der Tour gemacht – zum Einklettern quasi. Zuvor hatte ich im hübschen Städtchen Clairvaux le Lacs (http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/einmal-ins-ungewisse-2010-%e2%80%93-24-09-2010-teil-18-auf-in-richtung-weinberge-des-jura/ ) Halt gemacht. Erstmals besichtigt habe ich das nette alte Städtchen bereits 2010, aber diesmal war gerade Markttag, und ich entdeckte einen guten, mir bis dato noch unbekannten Winzer, der dort regelmäßig seine Weine verkauft. Da ich auf dem Rückweg am selben Wochentag dort vorbei kam, konnte ich dann noch ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen. Besonders gut hat mit der traditionelle Weiße des Maison Baud und sein Cremant du Jura gefallen. Der in Grusse ansässige Winzer betreibt dort zu Hause auch eine sehr zu empfehlende Chambre et Table d´Hôte, die ich im November 2014 auf der Rückfahrt aus dem Priorat ebenfalls ansteuerte. Manchmal ergibt eben Eines das Andere.

Einige Kilometer weiter kann man in der Nähe von Doucier zu den Cascades du Hérisson wandern. Das Flüsschen stürzt über 280 m auf knapp 4 km Länge hinab – insgesamt 7 Wasserfälle sind es, die beeindruckendsten sind 60 und 65 m hoch. Diese phantastische Wanderung habe ich bereits im Dezember des Jahres 2000 gemacht.


Auch der Lac de Châlain wenige Kilometer weiter lädt zum Wandern ein, die beiden kleinen Touren kann man gut miteinander verknüpfen. Hier gibt es einen Weg an den Felsen entlang, an dem sich damals wunderbar jede Menge Gemsen beobachten ließen.

In der Folge geht es viel durch die wunderschönen Wälder des Hochjura. Besonders schön sind einige Tannenwälder rings um Champagnole. Als Radler kann man auch einige wunderbare wenig bis gar nicht befahrene kleine Straßen und Routes Forestiers nutzen, wie ich es in den 90ern auf Radtouren durch das Jura gern gemacht habe.

Nur wenig abseits der heutigen Strecke liegt auch das hübsche Kleinstädtchen Nozeroy, einer der hübschesten Orte im Jura und mir bereits mehrfach einen Halt wert gewesen.

Wir sind nun an einem kleinen Zwischenstück, dass ich selbst noch nie gefahren bin. Aber ab dem Hochtal, in dem sich der schöne Bergsee Lac de Saint Point befindet, der zum Baden einlädt, bin ich wieder mit dabei.

In netten kleinen Dorf Malbuisson ( http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/einmal-ins-ungewisse-2010-%e2%80%93-24-09-2010-teil-17-im-franzosischen-hochjura/ ) mit einer hübschen Kirche gibt es einen kulinarischen Stopp. Die Fleischerei Gresard sollte man besuchen, wenn man sich für die typischen geräucherten Würste und Schinken der Gegend begeistern kann. Es sind wahre Spezialitäten, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Im Laden werden aber wie üblich auch andere Jura-Spezialitäten mit verkauft. Ganz gleich, ob man Käse, Wein oder handwerkliche Biere sucht.

Wer sich nun „überfressen“ hat, der sollte auch in La Cluse et Mijoux (http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/in-die-franzosischen-alpen-und-zuruck-2011-teil-3-%e2%80%93-22-08-2011-2/ ) Halt machen, bevor es zur Schweizer Grenze bergan geht. Der Ort glänzt durch seine Grenzfestung, bietet aber mit der DestillerieLes Fils d´ Emile Pernot ebenso ein kulinarisches Highlight. Geboten wird hier auch eine Betriebsbesichtigung mit Verkostung, die wir uns auf dem Klettersteigurlaub 2011 nicht entgingen ließen. Neben den weltberühmten Absinth – Spezialitäten (mehr als ein Dutzend verschiedene werden seit der Aufhebung des Absinth – Verbotes wieder nach alten Rezepturen produziert) dieses Hauses ist besonders der Tannenlikör (Liqueur de Sapin) zu empfehlen, aber auch andere Kräuter- und Anisschnäpse.



Genug also, um den Magen aufgeräumt zu haben, bevor Frankreich verlassen wird. Auf der Radtour 1994, die bereits auf der Etappe nach Villars les Dombes erwähnt wurde, kamen wir von Pontarlier her, um dann ab Cluse et Mijoux genau so zu fahren, wie es heute getan wird, auf uns wartete dann in Neuchâtel die Heimreise per Bahn. Wir ließen uns daher auch nur abrollen ohne Zwischenstopp.

Im Sommer 2010 war ich aber noch einmal in der Gegend und habe zunächst hier den Klettersteig Via Ferrata Tichodrome (http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/einmal-ins-ungewisse-2010-%e2%80%93-23-09-2010-teil-14-ein-klettersteig-im-schweizer-jura/ ) gemacht, Der Klettersteig oberhalb von Travers ist der einzige Steig, den ich bislang in der Schweiz gemacht habe. Insgesamt ist er sehr einfach und meist unspektakulär, nur ein kurzes Stück lang ist er mal wirklich spannend. Wenn man aber in der Gegend ist, kann man ihn mal mit gemacht haben.

Danach auf gleicher Tour bin ich des Weines wegen an den See von Neuchâtel gefahren. - auch die Radler machen heute diese Schleife durch die Weinberge hinab. In Auvernier, ( http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/einmal-ins-ungewisse-2010-%e2%80%93-23-09-2010-teil-14-ein-klettersteig-im-schweizer-jura/ & http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com/blog/derpriorathammer/einmal-ins-ungewisse-2010-%e2%80%93-23-09-2010-teil-15-weinentdeckungen-am-see-von-neuchatel-2/ ) einem äußerst hübschen Dorf, habe ich damals zwei Winzer besucht und einige Flaschen eingepackt, die aber inzwischen getrunken sind. Vielleicht müßte ich dort noch mal wieder hin. Aber inzwischen ist der Umtauschkurs deutlich unvorteilhafter, was sich für einen Deutschen schon arg auf das PGV auswirkt, was damals durchaus noch als gut zu bezeichnen war.



Sonntag, 17. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Montélimar – Villars les Dombes

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Montélimar – Villars les Dombes

Gestern wurde an der Rhône gestartet und stramm nach Norden gefahren – in die Dombes – Teichlandschaft.

Es wäre sehr schön gewesen, wäre diese Etappe zunächst im Rhône – Tal geblieben und hätte dann Lyon weitläufig umfahren. Aber es wird auf eine weniger befahrene Hinterlandstrecke ausgewichen, die man so gebräuchlicherweise eher nicht macht, aber ebenfalls machen könnte, um dem dicht besiedelten Rhône-Tal mit seinem Verkehrsaufkommen zu entgehen. In erster Linie ist das aber heutzutage auch ein Sicherheitsproblem, weicht man auf wenig besiedelte Gegenden und ohnehin eher wenig befahrene Straßen aus.

Da ich mich in meinen Texten sehr an die tatsächliche Strecke halte, wird dieser Text deutlich kürzer ausfallen, als wenn es die Rhône hinaufgegangen wäre. Denn außer dass ich Start- und Zielort kenne, gibt es sonst wieder mal nur Schnittstellen...

Montélimar: Auf meinen häufigeren Fahrten durch das Rhône – Tal habe ich auch einmal in Montélimar Halt gemacht, allerdings erinnere ich mich eher an das Nougat von Montélimar – auch wenn ich es eigentlich so gar nicht mit Süßigkeiten halte – als an die eigentliche Stadt. Es ist auch nicht der sehenswerteste Ort, sondern eher eine moderne, industriell geprägte Stadt.

Ganz im Gegensatz zu Crest. Hier machte ich einen Stopp in einem Jahr, in dem ich aufgrund eines Muskelfaserrisses zuvor beim Klettern in der Sächsischen Schweiz kaum laufen konnte – als Ersatz für einen Aktivurlaub musste ein Autourlaub mit kultureller und kulinarischer Betonung her. Autofahren strengte das Bein nicht so an wie Gehen. In Crest mit seinen steilen Gassen musste ich besonders aufpassen und langsam gehen. Aber diese Stadt muss man nun mal zu Fuß entdecken. Es gibt dort sogar Straßen, die aus überwiegend Treppen bestehen...


Ein Gewirr aus alten engen Gassen, dazu viele alte Häuser, zum Teil überwölbt und ganz oben ein uralter Bergfried machen den Ort äußerst reizvoll und sehenswert. Einen Umweg wert, wenn man im Rhône – Tal ist und ein Pflichtstopp, wenn man wie ich dann die Drôme hinauf will – das kann man auch des Weines wegen wollen. Hier wächsen Trauben für sehr guten Schaumwein heran, aber auch weiße Stillweine gibt es. 


Der klassische Champagnertyp wird eher zum Cremant de Die greifen (für mich einer der interessantesten Cremants überhaupt), wer es experimenteller mag, der probiert den restsüßen Schaumwein Clairette de Die. Die interessantesten Erzeuger liegen aber weiter oberhalb im Drôme – Tal in Richting Die.

Nächster Schnittpunkt für mich ist Hauterives. Hier gibt es das PalaisIdealdes Briefträgers Cheval zu entdecken, und ebenso sein im selben verspielten Stil errichtetes Grab. Liebhaber von Kleckerburgen sind hier auf jeden Fall richtig.... Wir hatten uns beides auf einer Radtour im Jahre 1994 angeschaut, als wir von den Alpen kommend in Richtung Zentralmassiv unterwegs waren.


In Beaurepaire wenige Kilometer später bin ich 1997 per Rad durchgeommen, damals war ich in Paris gestartet und kam grade aus dem Rhône – Tal und war auf dem Weg nach Voiron, um dort einen guten Freund zu besuchen, der dort ein Austauschsemester machte. Es war November und in Beaurepaire war es bereits dunkel, ich wollte aber noch einige Kilometer schaffen und habe dort auch nicht angehalten.

In Jonsy oberhalb des Lyoner Flughafens kreuzen wir erneut die 1994er Radtour. Wir waren nach unserem kurzen Abstecher ins Zentralmassiv (genauer in das Pilat – Gebirge) bei Vienne wieder über die Rhône gegangen, um Lyon weitläufig zu umfahren.

Wir sind dann auch durch den Zielort Villars les Dombes geradelt, aber dazwischen schlugen wir einen größeren Haken, als es die Radler heute tun – wir wollten uns das wunderschöne Perouges nicht entgehen lassen.

Villars les Dombes ist eher ein kleines vrschlafenes, aber keinesfalls häßliches „Nest“, durch das man auch kommt, wenn man von Lyon nach Besancon die Bezahlautobahn vermeiden will.
Die hübsche Gegend der flachen Dombes mit seinen Hunderten von Teichen ist aber auch eine Entdeckung wert und daher bin ich dort auch bereits auf mehreren Radtouren durchgefahren. Die Dombes sind selbstredend ein Paradies für Wasservögel. Man kann sie allerorten hier in der Natur beobachten, aber man kann natürlich auch den eigens geschaffenen ornithologischen Park besuchen, in dem heute das Etappenziel ist.

Wichtigstes Utensil in dieser Jahreszeit hier? Richtig: MÜCKENSCHUTZ!!!

Torstens Reise- und Genusskommentar: Bourg St. Andéol – La Caverne du Pont d´Arc

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Einzelzeitfahren Bourg St. Andéol – La Caverne du Pont d´Arc

Ein kurzer Nachtrag zur 13. Etappe! Den Startort Bourg Saint Andéol habe ich mir einmal angeschaut, als ich das Tal der Rhône abwärts gefahren bin. Es ist ein hübsches beschauliches Städtchen mit einer romanischen Kirche und einigen sehenswerten alten Bauwerken. Erwähnenswert ist ein Brunnen mit einem Relief aus dem 2. Jahrhundert. Wir sind nach wie vor in einer Gegend, die schon von den Römern geprägt ist.



Ich persönlich mag die Fahrt auf dieser Seite der Rhône – man muss nur entsprechend Zeit mitbringen. Zum Einen ist die Strecke gespickt mit Sehenswertem, zum anderen ist man verkehrsbedingt natürlich deutlich langsamer unterwegs als auf der Bezahlautobahn auf der gegenüberliegenden Rhône – Seite. Belohnt wird man dafür mit schöner Landschaft (nur die Atomkratfwerke hinterlassen ein mulmiges Gefühl...) und weiter nördlich mit dem großartigen Weinbaugebiet der nördlichen Rhône. Leider verläuft die morgige Etappe zwar nach Norden, aber im weniger besiedelten Hinterland und nicht an den tollen Weinbergen der nördlichen Rhône vorbei.

Heute aber steht erstmal die Ardèche auf dem Programm...

Wir sind erneut bei der bereits erwähnten, in Montpellier gestarteten Radtour von 1998. Ich hatte mir in den Alpen wohl mutmaßlich einen Sonnenstich zugezogen und quälte mich mit vollem Gepäck und argem Durchfall tagelang herum und dabei auch über den höchsten Alpenpass – ich hatte davon bereits in früheren Jahren berichtet. In Nyons aber dann die Entscheidung: vorzeitige Rückfahrt nach Aniane oder Durchziehen. Wie so oft in meinem Leben hab ich mich für Durchziehen entschieden...

Sonst hätte ich vielleicht die Ardèche nicht oder erst viel später, aber nicht per Rad kennen gelernt.
Ich bin bei der Radtour allerdings nicht über den heutigen Startort gefahren, sondern habe bei Pont Saint Esprit die Rhône überquert – auf der für mich schönsten Brücke über diesen Fluß, Bei Saint Just habe ich dann das Rhône – Tal verlassen, um in die Schluchten der Ardèche zu kommen.

Die bei Radfahrern generell sehr beliebte Straße La Corniche de l´Ardèche führt oberhalb der Schlucht entlang, es gibt immer wieder gewaltige wunderschöne Ausblicke, aber es geht auch entsprechend immer hoch und runter bei recht wenig Schatten. Im Sommer fordert auch hier die Sonne wieder entsprechend Vorsichtmaßnahmen...


Aber die Landschaft entschädigt für alles. Immer wieder gibt es Aussichtsbalkone mit Blicken in die Schlucht hinab. Den letzten Teil dieser Straße fahren die Radler heute auch, wenn sie von Saint Remèze herüber gekommen sind. Sie müssen dann auch noch über den Aussichtspunkt Belvedere du Serre de Tourre und an der gigantischen Felsbrücke Pont d´Arc vorbei. bevor es durch das obere Ende der Schluchten der Ardèche in den stark tourismusgeprägten Ort Vallon Pont d´Arc geht. Die Rennfahrer werden aber heute kaum Zeit finden, die wunderbare Naturkulisse zu genießen. Sie sind gedanklich dann schon eher beim Schlußanstieg...

Meine Radtour von 1998 führte mich von Vallon Pont´D´Arc wieder etwas nach Süden in Richtung Alès und weiter in die Cevennen...


Freitag, 15. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Montpellier – Mont Ventoux

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Montpellier – Mont Ventoux

Über die vorgestrige Etappe berichtete ja Thomas sehr ausführlich, aber auch ich kannte die Strecke fast ausnahmslos vom eigenen Erleben, da ich lange Jahre oft in der Gegend um Montpellier unterwegs war. In den 90ern leitete ich etliche deutsch-französische Jugendaustauschprojekte in Aniane, wo gestern nicht durchgefahren wurde, Aber von dort erkundeten wir die nähere Umgebung, teils auch per Rad und dadurch lernte ich in der Periode meines Lebens auch diese Weine lieben, die Thomas bereits angesprochen hat. Später mit dem Auto erweiterte sich der Aktionsradius meiner Tagestouren von Aniane aus (damals für mich nur noch als Urlaubstouren) bis ins Minervois.

Heute ist mein Keller nicht mehr ganz so dominant mit den Weinen dieser Gegend gefüllt, aber etwas von Borie de Maurel aus dem Minervois oder einen Prieure de Saint – Jean de Bebian aus Pézenas hätte ich schon noch aufziehen können. Aber davon hatte ich erst unlängst einen 2000er im Glas, der noch immer steht wie eine Eins – er ist nach wie vor ein großer Erlebniswein des Midi.

Der 2001erJadis von Leon Barral aus Cabrerolles – Lentheric aus dem Faugères, der nun Etappenwein wurde, hatte zwar nicht die Tiefe und Größe des Kultweines aus Pézenas, aber auch er ist ertaunlich gut über die Jahre gekommen. Die wirklichen Spitzen des Languedoc zeigen mir immer wieder, dass sie nicht nach 4 bis 8 Jahren ausgetrunken sein müssen. Der Jadis ist immer noch so exzellent wie vor etlichen Jahren, als ich ihn zuvor zuletzt hatte.


Ich habe zumindest die Touretappe auf der Landkarte noch mal genau Revue passieren lassen und zu vielen der durchfahrenen Orte fiel mir etwas ein.

Das ist aber auch zur heutigen Etappe nicht gravierend anders, auch wenn es hier Lücken gibt. So war ich noch nie auf dem Mont Ventoux. Als Fahrradberg reizte er mich zunächst nicht, weil ihm ein bisschen an der magischen 2000 m Höhenlinie fahlt – aber ich tue ihm damit gewaltig unrecht, denn es ist einer der wohl schwersten Anstiege Frankreichs, weil es quasi ganz unten losgeht.

Aber in meinem Alter muss ich langsam erfahren, dass man wohl oder übel nicht mehr alles schafft, was wohl reizvoll wäre. Also sollte ich mehr über das dankbar sein, was ich hatte, überschaubare Ziel setzen und nicht harmen mit dem, was nicht mehr machbar sein wird. Am Ende hatte ich schon so viel und das Erinnerungsland ist ein großes...

Montpellier ist nicht meine absolute Lieblingsstadt, aber dennoch bin ich dort immer wieder gern gewesen, ich mag die Gassen der Altstadt, in denen es viel zu entdecken gibt, mehr als den Place Comédie, ich mochte die Stadt sogar immer gern für entspanntes Shopping – Weinläden, Midi – Spezialitäten, aber auch den Fnac, wo es mitunter CD´s gab, an die man sonst schwer ran kam. Oder den speziellen Philatelistenschalter in der Post, wo man nicht ewig warten musste, bis man dran kam wie sonst üblich bei der französischen Post, wo zwei Leute vor einem oft 30 Minuten Wartezeit bedeuten konnten.

Ich erinnere mich an meine allererste Meeresfrüchteplatte und an die mehrfach besuchte Vinisud, aber auch an den weitläufigen Zoo, der den Tieren unendlich viel Freiraum lässt und der für Besucher kostenlos ist.

Und an 1998, wo ich von hier zu einer Radtour aufbrach, die mich zunächst in die Alpen und später in die Cevennen führte, bevor ich in Aniane wieder am Zielpunkt war. Ich bin allerdings damals zunächst nahe der Küste entlang gefahren, bevor ich auf die Strecke der heutigen Etappe stieß.

Zuvor kommen wir durch das hübsche Städtchen Sommières, welches ich auch bereits besichtigt habe (per Auto allerdings). Diese alte verwinkelte und am Berghang gelegene Stadt bietet viele schöne Gassen und Plätze, alte Häuser und Schlösser bzw. eine Burgruine aus dem Mittelalter und eine Brücke, die auf die Römerzeit zurück geht. Ein typischs Wohlfühlstädtchen für Entdecker und Midi-Flair Liebhaber.


In Beaucaire kommen wir dann auf meine Radelstrecke von 1998, ich kam aus der Camargue hoch und hatte das für die Costières de Nîmes empfehlenswerte Weingut Château Mourgues duGrès besucht, dessen Weine ich zuvor schon bei Händlern in Frankreich und Deutschland entdeckt hatte. Nun hatte ich es mir live angesehen, auch wenn ich mit dem Rad nur ein paar wenige Flaschen für die Unterwegsverpflegung kaufen konnte. Die Weine werden fast jedes Jahr zu Recht im Guide Hachette empfohlen.

In Beaucaire sollte man unbedingt die große und sehr beeindruckende Kirche mit ihrem romanischen Fries besuchen, auch wenn Tarascon auf der anderen Rhône – Seite die noch schönere und sehenswertere Stadt ist .Ich nahm mir per Rad Zeit für beides.

Bis Cavaillon bin ich 1998 auf der heutigen Strecke mitgeradelt, aber die Gegend südlich von Avignon hatte ich bereits im November 1991 per Rad entdeckt, als ich dort ein paar Wochen an der Sprachschule Französisch lernte. In dieser Zeit machte ich u.a. auch Radausflüge in die Alpillen und nach Saint – Remy de Provence. Letztes Jahr im Sommer machten wir dort auch Station auf dem Klettersteigurlaub. Wir biwakierten direkt bei den römischen Ruinen von Glanum und besuchten die sehr gut erhaltenen Les Antiques.


Am Folgetag besuchten wir dann auch noch das sehr zu empfehlende Museum für Vincent van Gogh in der Priorei Saint Paul de Mausole, bevor wir zum Klettersteig des Tages in Cavaillon rüber fuhren.



Der Klettersteig von Cavaillon entpuppte sich als überraschend schwierig und sehr abwechslungsreich.



Zu den Abenteuern zwischen Saint Remy und Cavaillon kann man hier ausführlich im zudem reich bebilderten Reisetagebuch des letzten Jahres nachlesen:









Die letzte Station auf dieser Etappe für mich ist Gordes. Das dortige Schloß beherbergt das sehr sehenswerte Vasarely – Museum mit einer umfangreichen Werkschau dieses Künstlers, der den Stil des Kubismus entscheidend geprägt hat. Hier schließt sich noch mal der Kreis in Richtung meiner Sprachschulzeit in Avignon. Auch nach Gordes war ich damals an einem Wochenendtag mit dem Fahrrad gefahren. Hier habe ich auch zum ersten Mal in meinem Leben Wachteln gegessen. Passende Weine dazu fände man auch an den Hängen des Mont Ventoux.

Aber davon ist schon lange nichts mehr in meinem Keller. So ganz überzeugt war ich bislang nicht von diesen „Hinterlandweinen“. Stattdessen würde ich eher zu einem Châteauneuf du Pape oder einem Gigondas raten – wenn ich nicht schon wieder mal Priorat trinken müßte...

Donnerstag, 14. Juli 2016

Weinradlers Depesche: Montpellier - Mont Ventoux


Die heutige Strecke ist nun wirklich großartig und nicht nur für Freunde des französischen Südens eine wahrhaftige Delikatesse: Überall Reben, Licht und Luft des flirrend sommerlichen Midi. Von Montpellier aus zunächst durch die Hügel des Gard südlich an Nimes vorbei, in Tarascon dann den Satz über die Rhone. Eine wichtige Grenze wird da überfahren, wir verlassen das Languedoc und seine Weine und entern voller Zuversicht die Weingebiete der Provence. Dann durch St. Remy, die Alpilles grüßen. Die Gegend da übt einen geradzu magischen Reiz aus. Es fehlt die Lieblichkeit der Cote d Ázur und der "grünen" Provence im Departement Var. Die Gegend ist flach, nackt, die Sonne brennt stärker. Alles wirkt erdiger, direkter. Kein Zufall, daß Nostradamus seine prophetischen Poeme zwischen St. Remy und Salon verfasst hat. In dieser Gegend tritt in trutzigen Bauten das römische Erbe hervor, in der Arena in Arles zum Beispiel. Aber auch das Mittelalter, wie in den dicken Mauern der Abtei Montmajour oder weiter unten Richtung Camargue in den wehrhaften Befestigungen von Aigues Mortes.

Ein Wein auf der Strecke, ein bekannter Cru: Domaine de Trevallon aus Les Baux-de-Provence. Seit 1973 bereitet der aus dem Elsass stammende Eloi Dürrbach feine Weine, die unter speziellen mikroklimatischen Bedingungen am Nordrand der Alpilles wachsen.

Kurz hinter Cavaillon bei Robion hab ich die Tour mal erlebt, das war 2008. Endloses Warten, Trubel, Leben, lange Schlangen vor dem einzigen Klo in der Brasserie des Sports, herrlich...
Genau da geht es auch heute wieder durch. 



Und nun wird es ernst, über Gordes und Mazan sind es nur noch wenige Kilometer zum magischen Ziel der Etappe. 
Zum Ventoux kann man natürlich viele Geschichten erzählen. Nur kurz gestreift sei die Besteigung von Francesco Petrarca im Jahre 1336, die als erste bewußte Besteigung eines Berges gilt und eine kultugeschichtliche Marke gesetzt hat.

Tourgeschichte(n) hat der Berg natürlich auch geschrieben. Immerhin 15 Mal ging es bisher hoch, acht Mal endete eine Etappe dort. Hier ist dazu was zusammengefasst (klick).

Tragik am Berg, der Gipfel der Leiden und, ja, des Todes. An seinen heißen Hängen starb 1967 Tom Simpson. Der war in einer Fahrt des Irrsinns, glaubte sich mit einem Etappensieg nach vorne fahren zu können - alles eine Illusion. 1500 Meter vor dem Ziel fiel er von seinem Rad. Simpson hatte sich mit Amphetaminen und hochprozentigem Alkohol vollgepumpt, um den kahlen Berg zu bezwingen. Er starb wenig später in einem Krankenhaus in Avignon. Sein letzter Auspruch soll ja gewesen sein "Put me back on my Bike"...

Auf dem Ventoux bin ich zweimal gewesen, allerdings immer mit dem Auto. Zum ersten Mal 1992 auf einer Tour mit einem 200er Diesel-Benz. Mit seinen 60 PS nahm er den Anstieg systembedingt in stoischer Ruhe vor. 


Das andere Mal war 20 Jahre danach, im Herbst 2012. Unten in Bedoin war Markt, ein warmer Oktobertag. Doch trotz reizvoller Stände mit duftenden Würsten, Käse, dicken Nougatblöcken ging mein Blick immer wieder quer nach oben. Der Gigant thront quasi über der Ebene. Der kahle Gipfel ist von da überall zu sehen.




Ein Pflichtstop ist natürlich der Gedenkstein für Tom Simpson. Wir sind da ausgestiegen und fühlten deutlich, was schon das Außenthermometer angezeigt hatte. Unten in Bedoin waren es noch angenehme 20 Grad, hier oben nur noch knapp über Null. Dazu kam der enorme Windchill. Es wehte ein kräftiger Herbstmistral, der Wagen wackelte.





Oben auf der Kuppe war es unter Null. An den Metallkonstruktionen auf dem Gipfel bildete sich Eis. Aber der Blick war natürlich großartig. Die Luft war ganz klar, kein Dunst, wie man ihn im Sommer dort oft antrifft. Nach Nordosten die Alpen, zum Südwesten das Rhonetal bis ins Languedoc rüber. Nach Süden für mich aber mit dem größten Augenreiz: Über einem schmalen dunklen Rücken im Mittelgrund, dem Luberon, glänzte am Horizont das Mittelmeer. Ziemlich genau die weite Bucht vor Marseilles mit den Inseln. Etwas nach rechts sogar die Industrieanlagen von Fos-sur-Mer in der Camargue und die Öltanker in der Ètang de Berre. Ans Meer kamen wir nicht in der kurzen Herbstwoche. Aber der Ventoux, der Mächtige, hatte uns immerhin einen wahrhaft weiten Blick dorthin ermöglicht.


Nun aber noch was zum Wein. Die AOC Ventoux mit ihren Rebflächen südlich des Berges hat in den letzen Jahren einen Qualitätsaufschwung gemacht, vor allem getragen von kleineren Winzern wie Sebastien Vincenti mit seiner Domaine Fondreche, Chateau Pesquie und vielen weiteren (klick).
Es sind kraftvolle Gewächse, die den Vergleich mit den Spitzen und Crus der Rhone nicht zu scheuen brauchen. Würzige-intensive Charakterdarsteller mit tiefdunkler Frucht, häufig mit maskuliner Rustikalität. Die Weine reiten in ihrer Jugendphase oft Attacke auf Nase und Gaumen, eine gewisse Alterung lohnt auf jeden Fall. Typische Gewächse also für Südweintrinker, und die soll es ja, trotz aller Betonung von Eleganz und Finesse, wie es gerade en vogue ist, durchaus noch zahlreich unter Weinfreunden geben.



Dienstag, 12. Juli 2016

Weinradlers Depesche: Carcassone - Montpellier


Die heutige Etappe von Carcassone nach Montpellier: Die große Schleife durchs Midi!

Rechts hinter der Küstenebene am Horizont: Mer Mediteranée, die ewig blaue, warme Lebensspenderin seit jeher. Aber auch die geschundene Zeugin des Aufstiegs und Zerfalls großer Reiche, Zeugin zarter Liebe, Zeugin unfaßbaren Leids bis in unsere Tage.

Nach links heraus erhebt es sich dann: Die Ausläufer der Cevennen, Orte uralter Besiedlung, karge Höhen, Rückzugsraum für Widerständiges, die Maquisards, dann ganze Dörfer leergezogen, heute wiederentdeckt, wildromantische Sehnsucht...

Die heutige Etappe: eine einzige Schleife durch den Wein. Unter der sengenden Sonne des Midi wachsen traditionell pralle reife Trauben. Die Weinbauern dort, meist in großen Genossenschaften organisiert, haben seit 100 Jahren den täglichen Weinkonsum der Franzosen sichergestellt und damit einen verdienstvollen Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung in den industriellen Zentren des Nordens geleistet.
Verlässt man bei Avignon westwärts die "Autoroute du Soleil", fährt man über die A9 von dort bis zur spanischen Grenze 300 Kilometer durch Weinfelder. Vom rechten Ufer der Rhône bis an den Fuß der Pyrenäen reicht das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Welt.
Hier werden bedeutende Mengen des europäischen Weinsees produziert, Massenerzeugung total. Ein Weinsee, den in dieser Menge keiner leertrinken kann.

Masse total: Weintanker im Midi 
Aber auch hier Erneuerung immerzu, individuelle Winzer, knorrige Weintypen haben Anfang der achtziger Jahre die einsetzende Languedoc - Qualitätsoffensive getragen. Die Trendsetzer waren Um- und Einsteiger, Tüftler, Individualisten. Rebflächen, vor allem an den schwer zu bearbeitenden Hängen mit kargen flachgründigen Oberböden, konnten günstig übernommen werden. Namen aus dieser Zeit sind z.Bsp. Daumas Gassac, Mas Jullien, Saint-Jean de Bébian. 

Feiner Individualist: Mas de Daumas Gassac

Etappenstart ist heute  Carcassonne, mit seiner komplett erhaltenen mittelalterlichen Cité ein absolut beeindruckender Ort.




Zum ersten Mal dort war ich 1996. Wir hatten mit einem alten roten Kadett in einer Woche eine große Schleife gedreht, von Saarbrücken über das Massif Central bis Andorra, dann südlich der Pyrenäen über Pamplona hinein ins Baskenland, dort Bilbao und San Sebastian angeschaut, schließlich zurück nach Frankreich über Saint-Jean-de-Luz und Biaritz. Nach einigen Bergstrecken durch die Pyrenäen dann nach Carcassonne und weiter durch das Languedoc, die Provence und die Schweiz zurück in den Ruhrpott. Ein Wunder, daß die alte Kiste mit dem Nähmaschinenmotor durchgehalten hat, geschont wurde weder Mensch noch Material auf dieser Runde.

Carcassonne: die Anlage der Cité wirkte wie eine Filmkulisse mit ihren Türmchen, Zinnen und Wehrgängen und davor die Reben: Eine Ideallandschaft, dazu der kleine rote Bochumer.

Im Jahr 2005 machten wir dann Familienferien in der Nähe, in einem kleinen Kaff im Minervois. Ein Ausflug in die Festungsstadt bot sich da an, im Sommer ist innerhalb der Mauern allerdings die Hölle los, sehr voll, macht keinen Spaß. Der Priorat-Hammer hat das hier schon mal sehr gut beschrieben (klick).



Stattdessen gab es schöne Verkostungen mit Crus des Minervois im Ferienhaus, viel Feines dabei...


Carcassone ist eine Schnittstelle für so einige AOCs des Südens. Das Minervois gruppiert sich nördlich, zum Meer hin bei Narbonne gibt es einige interssante Weingüter. Südlich erstrecken sich die wildromantischen Corbieres, als Einsprengsel Fitou, natürlich auch Limoux mit schäumendem Crémant de Limoux, hauptsächlich bereitet aus Chardonnay.
Die Radroute schlängelte sich dann weiter durch viele weitere Weinbauzonen des Languedoc. Nach dem Minervois (bekannte Winzer hier z.Bsp. die Chabberts in  mit ihrem Clos de l´ Escandil in Siran, die Tour geht da heute durch) dann St. Chinian ( z.Bsp. Domaine Guy Moulinier) und schließlich Faugeres.

Rosé-Rast in Cesseras, da geht die Tour heute durch

Es folgt dann die weite hügelige Zone bis Montpellier, überall Reben, soweit das Auge reicht. Am nördlichen Rand der Küstenebene, an den Ausläufern der Cevennen, liegen die Côteaux du Languedoc. Überall agieren hier auch qualitätshungrige Winzer, Quereinsteiger, Newcomer. Bekannte Qualitätsnester sind hier u.a. Montpeyroux, Aniane und Jonquières etc.

Erinnerung dort an einen späten Sommer im Jahr ´96, eine Woche in St. Saturnin de Lucian. Die örtliche Genossenschaft lieferte den Wein, der weite Blick über die Dächer zur Ebene, dahinter das Meer...



Sonnensatte Weine mit viel Frucht und würzigem Schmelz gibt es dort. Grenache, aber auch die Syrah erreicht dort wirkliche Klasse, besonders aus den Hügellagen, Gute Namen sind hier u.a. Chateau de Cazeneuve, Chateau l' Euziere, Chateau Puech-Haut, Domaine de l' Hortus, Domaine de Morties, Domaine Clavel und viele andere.

Die Tourstrecke läuft hier heute ein paar Kilometer mehr Richtung Küste, da wo schon die salzige Luft des Meeres lockt, der Vin de Sable bei Sète, großartige Stadt, praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben, gekrönt vom Hügel Mont St. Clair. Die Geburts- und Heimatstadt von Georges Brassens, dem großen Poeten und Sänger. Der hatte sich ja in einem Chanson gewünscht, am Strand von Sète begraben zu werden ("Supplique pour être enterré à la plage de Sète").
Die nächste Weinadresse ist dann Frontignan, schon direkt am Wasser gelegen. Trotz eines großen Tanklagers ein sehr schönes Städtchen mit altem Ortskern, Weinfreunden bekannt für seinen Muscat de Frontignan. Von da sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Zielort Montpellier, feine offene Stadt des Südens.

Place de la comédie





Torstens Reise- und Genusskommentar: Escaldes-Engordany / Revel

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen



Andorra kenne ich seit 1991 und lange Jahre war es mein Lieblingsland in vielerlei Hinsicht. Wie bereits erwähnt kam ich damals per Rad über Seu de Urgel und überquerte den Port d´ Envalira in Richtung Frankreich, so wie es auch heute in der Etappe gemacht wird.

In den ersten Jahren wirkte Andorra auf mich wie ein riesiger Einkaufstempel in einem recht alten Dorf. Seither hat sich vieles verändert – nicht alles zum Positiven.



Bereits auf meiner ersten Tour war ich begeistert von den romanischen Kirchen in Santa Coloma und in Canillo, aber auch von den einst billigen Preisen allerorten. Gezahlt wurde wahlweise in Peseten, wenn diese weg mussten oder in Francs und man konnte auch die Währungen mischen. Bei einem Gaststättenbesuch zum Essen wurde fast überall ein fahrbares Tischchen mit diversen Edelspirituosen zur Gratis-Selbstbedienung an den Tisch gestellt, man fand für um die 1000 bis 1200 Peseten auch ein Bett für die Nacht, beim Kauf von 2 kg Kaffee – wobei das umgerechnet nicht viel mehr als 5 € kostete, wurde manchmal gratis eine Flasche Baileys beigegeben, dann in den 90ern gab es im Punta Trobada, dem riesigen Einkaufstempel kurz vor der spanischen Grenze eine oft wunderbare Auswahl spanischer Weine – wo sich auch sehr gute und interessante Prioratweine finden ließen (meine 3 Flaschen 1998er Vall Llach hatte ich z.B. von dort, aber auch diverse Weine der 90er von den „Pionieren“).Die waren zwar auch teuer aber dank fehlender Mehrwertsteuer immer noch deutlich günstiger als anderswo.

Aber auch Gewürze, Käse aus dem Aran-Tal und katalanische Wurst mussten immer mit. Und natürlich der besonders günstige grüne Chartreuse oder mal ein doppelt gebrannter Anis aus Andalusien oder ein Absinth (den man zu der Zeit sonst nirgends fand). Seit das Punta Trobada allerdings zu Leclerc gehört, ging es rapide abwärts mit guten Angeboten und auch mit den Sonderofferten. Dieses Jahr kam ich zu dem Schluß, dass es sich eigentlich nicht mehr lohnt, dort einzukaufen. Das Angebot ist mau und die Preise nicht mehr besser als anderswo.

Wenn es schwer ist, andorranische Briefmarken zu bekommen, weil die Postämter die meiste Zeit geschlossen sind, so ist es beinahe unmöglich, an die neuen andorranischen Euromünzen heran zu kommen, man zahlt auch in Andorra seit 2002 mit dem Euro, aber lange hat es gedauert, bis eigene Euro – Münzen herausgegeben wurden, die jedoch alle von Spekulanten abgefangen werden, und dann teuer vertickt werden. Selbst Andorraner durfen wohl nur jeweils einen Satz pro Haushalt 1 zu 1 auf Antrag erwerben.

Vielleicht aber ist die Euro-Einführung auch eine Art Zäsur gewesen... Seither beobachte ich eine generelle Verteuerung und Angleichung des Angebotes an Spanien resp. Frankreich.
Dennoch muss es dem Land an sich nach wie vor gut gehen. Die Arbeitslosigkeit ist gegen Null tendierend und überall boomt seit Jahren das Land. Überall wird gebaut, entstehen neue Siedlungen und Straßen, Die „einzige“ Durchfahrtstraße bietet fast nur noch oberhalb von Encamp unberührte Natur, die Ortschaften „dehnen“ sich aus.

Dennoch gibt es abseits davon nach wie vor ruhige Ecken, sehr viel Natur und Bergsportmöglichkeiten aller Art. Es lohnt ich inzwischen mehr, zum Wandern als zum Einkaufen hier her zu kommen. Etliche Gipfel lassen sich leicht wandernd erklimmen, manche erfordern auch ein kleines alpines Händchen. Es gibt grandiose Naturkulissen und Gegenden, wo man fast einsam ist.

Um Canillo sind etliche lohnende Klettersteige entstanden, die sich ihren großen alpinen Vorbildern gegenüber nicht verstecken müssen. Es gibt eine lange Abseilroute und zwei Vies Cables, an denen man richtig im Fels ohne künstliche Hilfen klettert, aber gesichert ist wie im Klettersteig.



Oben wird geklettert, unten geht heute die Tour durch

Dazu kommen weitere weniger lohnende Klettersteige und Sportklettergebiete. In der Natur trifft man auf Gemsen, Pyrenäensteinböcke, Bergziegen, Murmeltiere, diverse Bilcharten und eine riesige Vogelwelt...

Man darf zwar nicht im Zelt außerhalb von Zeltplätzen biwakieren, aber es gibt ein gutes Netz kostenfreier Wanderhütten.

In den Ortschaften findet man hingegen leider nur noch kostenpflichtige Parkplätze – wie ich dieses Jahr mit großem Bedauern feststellen musste, eine Endeckungstour von Ort zu Ort geht damit nun deutlich ins Geld – auch das war früher deutlich besser. Tanken allerdings kann man in Andorra noch immer am Günstigsten – es lohnt also nach wie vor die Einreise mit fast leerem Tank. 1,005 € / l habe ich dieses Jahr für 95er Super berappt – und auf der Rückfahrt sogar meine bislang einzige Euro – Münze aus Andorra bekommen – es gibt sie also doch....


Ich hatte 1991 auf meiner Radtour in Andorra la Vella übernachtet, das kleine familiengeführte Hotel war auf Radtouristen nicht eingestellt und man riet mir dazu, das Rad mit auf´s Zimmer zu nehmen. Und dass war im 3 Stock – mit enger steiler Treppe. Dafür war es gut und günstig, genau wie das Abendmenü, was man mir zauberte.

Genau wie heute für die Radler ging es auch für mich vom Start weg sofort bergan – nur, dass ich noch etwa 30 km Gepäck bei mir hatte. Relativ bald nach dem Start fing es an zu regnen, neben der Kraftausdauer für den über 20 km langen Anstieg war dann auch noch Disziplin gefragt.

Eine erste Pause genehmigte ich mir in Canillo, um etwas oberhalb dieses Dorfes die romanische Kirche zu besichtigen, eine der sehenswertesten im Principat...

Heute würde ich schon unterhalb von Canillo parken, am Friedhof – dieser Parkplatz ist Ausgangspunkt für zwei der vier Klettersteige von Canillo, beide miteinander kombiniert ist dann schon eine gute Herausforderung an Psyche und Kraft und mir meine Klettersteighöchstwertung wert. Am Ende des ersten Steiges wartet ein ausgiebiges und kraftraubendes Überhangstück, der obere Steig hat u.a. ein kniffiges Hangelstück. Wer sein 60 m Seil bis zum Ende des ersten Steiges hoch schleppt, der muss nicht abwandern, sondern kann zunächst mehrfach in einer Schlucht abseilen. Am Ende wartet eine Dreifachabseile in einer steilen Wand, die man auch sofort nochmals erklimmen kann. Hier gibt es zwei Kletterwege, die ich auch inzwischen beide gemacht habe und wo man wie am Klettersteig gesichert emporklettert.



Aber zurück zur 1991er Tour... Nach dem Besuch der Kirche regnete es nicht weniger, sondern mehr, in Soldeu, dem damals letzten Ort vor dem Paß, war die Moral am Ende und das Bedürfnis nach Einkehr groß... Was trinken und eine wärmende Suppe. Plötzlich sehe ich draußen einen Radfahrer mit Gepäck, der sich wie ich den Berg hocharbeitet. Zahlen und nachsetzen. Tatsächlich - ich hol ihn ein, wir sind nun mitten in den Wolken.

Über den Wolken ist es trocken, aber auch kalt. Der Port d´ Envalira hat Anfang August 6°C über Null auf etwas über 2400 m Höhe... So was merkt man sich. Ein Leben lang. Aber auch die faszinierenden Blicke vom Pass in beide Richtungen. Zwischenzeitlich konnte man immer mal in einer kleinen Bar einen Kaffee oder auch ein Bierchen trinken, in den letzten Jahren aber war dort leider alles geschlossen. Nur Tankstellen hat es auf dem Pass, die Mineralölfirmen streiten sich dabei um den lukrativsten Aussichtsplatz – bei den billigen Preisen aber ist man sich in der Hierarchie einig. BP ist immer nochmals ein Müh günstiger als die Konkurrenz.



Dann geht es bergab. Die Tour de France Radler werden dabei sicher hoffentlich durch die Grenzanlagen rasen dürfen, ohne sich ausweisen zu müssen und nachzuweisen, wieviel Alkohol resp. Zigaretten sie nach Frankreich einführen. Normale Wanderer, Radfahrer und Autofahrer werden bis heute von den französischen Behörden bisweilen peinlich genau geprüft. Man sollte sich als Autofahrer also immer fragen, wann man dort einreist – nie am Nachmittag oder frühen Abend kurz nach Geschäftsschluß. Die Zeit, die man sonst an der Grenze verwartet, verbringt man besser noch mit einem guten Essen in Pas de la Casa. Und kommt dann später ohne große Wartezeit durch die Grenze. Aber vielleicht dann auch im Dunklen oder im Wolkennebel. Oder im Gemisch aus beidem wie in diesem Jahr, wo ich mir bei der Rückkehr aus dem Priorat schließlich in Merens le Val ein Zimmer in einer hübschen Gîte / Chambre d´ Hôte gönne.



Auch im höchstgelegenen französischen Ort L´Hospitalet pres l´Andorre hab ich bereits mal übernachtet, 1992, als ich mir eine Bahnrundreise durch Frankreich gönnte. Von diesem lausigen Kaff mit Hotel und Bahnhof bin ich dann mal nach Andorra getrampt. Einmal reicht das, wie ich überhaupt solche Bahnrundreisen inzwischen äußert beschwerlich finde. Man schleppt seinen Hausrat auf dem Rücken rum und ist an Fahrpläne gebunden, auch wenn sich das Bahnpersonal an selbiges nicht hält...

1991 sind wir im Stück abgerollt bis nach Ax-les-Thermes, es war einfach viel zu kalt für Zwischenstopps. Der mit mir radelnde Freund kam aus der Bretagne und war im Gegensatz zu mir nicht zum ersten Mal da. In Ax versprach er Linderung des Frierens. Es gab einen Kaffee und eine Rosinenschnecke mit im Thermalbecken baumelnden Füßen, eine Tradition, die ich seither aufrechterhalte, wann immer ich nach Ax-les-Thermes komme.

1991 bin ich dann über den Chioula – Pass weitergeradelt, die weitere heutige Strecke kenne ich aber per Auto auch zum allergrößten Teil.

Zunächst geht es durch das hübsche Ariège - Tal mit seinen felsigen Abschnitten. Mehrere Orte hier würden zum Verweilen einladen, wenn man nicht immer nur durchfahren würde – wie ich in den letzten Jahren vielfach auf dem Weg ins Priorat oder davon zurück.

Die 20 km aus dem Ariège Tal hinüber nach Lavelanet sind die einzigen er heutigen Etappe, die ich nicht aus eigenem Erleben kenne.
Ab dort kenne ich die Strecke bis Revel in entgegengesetzter Richtung von einer Urlaubstour, auf der ich mich verstärkt den Katharerburgen widmete. Ich bin hier weiter gefahren nach Montsegúr als erstem Highlight der Katharer – Tour.

Auf der Strecke hatte ich natürlich auch in dem hübschen Kleinstädtchen Mirepoix haltgemacht, dem kulturellen Highlight der heutigen Etappe mit seinen Fachwerkhäusern mit den großen Arkaden, mit seiner Markthalle und seiner Kathdrale.

Die Landschaft ist nun wellig und hübsch, aber im Gegensatz zum ersten Teil der Etappe unspektakulär.

Hier geht es eher ums Kilometerfressen... Ein Hochgenuss anderer Art bietet das immer quirlige Städtchen Castelnaudary. Hier rühmt man sich eines besonders guten Cassoulet – Rezeptes. Dabei fällt mir ein, dass ich das auch schon lange mal wieder machen wollte, aber irgendwie ist ein Cassoulet auch kein rechtes Sommeressen, obwohl man es vor Ort zu jeder Jahreszeit anbietet...

Im Zielort Revel (ebenfalls mit schönem alten Ortskern, einer alten Markthalle und einem Wehrturm) ist man fast schon wieder an den Ausläufern des Zentralmassivs – genauer an denen der Montagne Noir. Insofern überrascht der Schlußanstieg uns nicht, auch wenn er natürlich ein Klacks ist. Gemessen an dem, was war...