Sonntag, 17. Juli 2016

Torstens Reise- und Genusskommentar: Bourg St. Andéol – La Caverne du Pont d´Arc

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Einzelzeitfahren Bourg St. Andéol – La Caverne du Pont d´Arc

Ein kurzer Nachtrag zur 13. Etappe! Den Startort Bourg Saint Andéol habe ich mir einmal angeschaut, als ich das Tal der Rhône abwärts gefahren bin. Es ist ein hübsches beschauliches Städtchen mit einer romanischen Kirche und einigen sehenswerten alten Bauwerken. Erwähnenswert ist ein Brunnen mit einem Relief aus dem 2. Jahrhundert. Wir sind nach wie vor in einer Gegend, die schon von den Römern geprägt ist.



Ich persönlich mag die Fahrt auf dieser Seite der Rhône – man muss nur entsprechend Zeit mitbringen. Zum Einen ist die Strecke gespickt mit Sehenswertem, zum anderen ist man verkehrsbedingt natürlich deutlich langsamer unterwegs als auf der Bezahlautobahn auf der gegenüberliegenden Rhône – Seite. Belohnt wird man dafür mit schöner Landschaft (nur die Atomkratfwerke hinterlassen ein mulmiges Gefühl...) und weiter nördlich mit dem großartigen Weinbaugebiet der nördlichen Rhône. Leider verläuft die morgige Etappe zwar nach Norden, aber im weniger besiedelten Hinterland und nicht an den tollen Weinbergen der nördlichen Rhône vorbei.

Heute aber steht erstmal die Ardèche auf dem Programm...

Wir sind erneut bei der bereits erwähnten, in Montpellier gestarteten Radtour von 1998. Ich hatte mir in den Alpen wohl mutmaßlich einen Sonnenstich zugezogen und quälte mich mit vollem Gepäck und argem Durchfall tagelang herum und dabei auch über den höchsten Alpenpass – ich hatte davon bereits in früheren Jahren berichtet. In Nyons aber dann die Entscheidung: vorzeitige Rückfahrt nach Aniane oder Durchziehen. Wie so oft in meinem Leben hab ich mich für Durchziehen entschieden...

Sonst hätte ich vielleicht die Ardèche nicht oder erst viel später, aber nicht per Rad kennen gelernt.
Ich bin bei der Radtour allerdings nicht über den heutigen Startort gefahren, sondern habe bei Pont Saint Esprit die Rhône überquert – auf der für mich schönsten Brücke über diesen Fluß, Bei Saint Just habe ich dann das Rhône – Tal verlassen, um in die Schluchten der Ardèche zu kommen.

Die bei Radfahrern generell sehr beliebte Straße La Corniche de l´Ardèche führt oberhalb der Schlucht entlang, es gibt immer wieder gewaltige wunderschöne Ausblicke, aber es geht auch entsprechend immer hoch und runter bei recht wenig Schatten. Im Sommer fordert auch hier die Sonne wieder entsprechend Vorsichtmaßnahmen...


Aber die Landschaft entschädigt für alles. Immer wieder gibt es Aussichtsbalkone mit Blicken in die Schlucht hinab. Den letzten Teil dieser Straße fahren die Radler heute auch, wenn sie von Saint Remèze herüber gekommen sind. Sie müssen dann auch noch über den Aussichtspunkt Belvedere du Serre de Tourre und an der gigantischen Felsbrücke Pont d´Arc vorbei. bevor es durch das obere Ende der Schluchten der Ardèche in den stark tourismusgeprägten Ort Vallon Pont d´Arc geht. Die Rennfahrer werden aber heute kaum Zeit finden, die wunderbare Naturkulisse zu genießen. Sie sind gedanklich dann schon eher beim Schlußanstieg...

Meine Radtour von 1998 führte mich von Vallon Pont´D´Arc wieder etwas nach Süden in Richtung Alès und weiter in die Cevennen...


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