Freitag, 22. Juli 2011

Etappe 19 • MODANE > ALPE D’HUEZ • 109,5 km


Taktische und körperliche Meisterleistung von Andy Schleck: 60km vor dem Ziel angreifen, alle restlichen Stars stehenlassen und im Alleingang dann den Col du Galibier hochfahren. Zur Fahrt ins Gelbe hat es ja leider nicht ganz gereicht. Hier mal die aktuellen Zeiten der Topfahrer vor der heutigen Etappe.

1 VOECKLER, Thomas (EUROPCAR) 79h 34' 06"
2 SCHLECK, Andy (LEOPARD-TREK) + 00' 15"
3 SCHLECK, Frank (LEOPARD-TREK) + 01' 08"
4 EVANS, Cadel (BMC RACING) + 01' 12"
5 CUNEGO, Damiano (LAMPRE - ISD) + 03' 46"
6 BASSO, Ivan (LIQUIGAS-CANNONDALE)
7 CONTADOR VELASCO, Alberto (SAXO BANK SUNGARD) + 04' 44"
8 SANCHEZ GONZALEZ, Samuel (EUSKALTEL-EUSKADI) + 05' 20"

Andy Schleck "geht" am Galibier
Heute geht es nochmal über den Galibier, von der anderen Seite. Das ist eigentlich der längere und schwierigere Anstieg, man kurvt endlos hoch. Ich bin die Strecke im letzten Jahr mit dem Auto runtergefahren, es dauert lange, bis man unten im Tal der Arc angekommen ist.
Nach dem Galibier setzt dann der HC Anstieg rauf nach Alpe d ´Huez den Schlußakkord. Auf der sehr kurzen Etappe ist meiner Meinung nach alles möglich. Ausbrüche, sowie auch Einbrüche der Top-Leute. Erinnert sei nur an die schon gestern geschilderte Leidensfahrt von Jan Ulrich im Jahr 1998 auf einer sehr ähnlichen Strecke, statt nach Alpe d `Huez gings nebenan zur Bergankunft damals nach Les Deux Alpes.
Wir drücken hier alle dem Andy Schleck die Daumen, vielleicht kann er ja nochmal 2 Minuetn herausfahren. Dann könnte es morgen beim Zeitfahren in Grenoble gegen Cadel Evans vielleicht reichen für den Toursieg. Zumindest in Gelb wollen wir ihn heute sehen, möglicherweise die letzte Chance für diese Jahr...


Einen Wein zur Tour hab ich nicht, mal sehen, vielleicht öffne ich heute nachmittag was spritzig-erfrischendes, falls es was zu feiern gibt. Damit das Savoir-vivre hier aber nicht zu kurz kommt ein kleiner Schlenker. Im Tal der Arc, ein paar Kilometer westlich vom Einstieg in den Galibier, liegt in der Nähe von Saint-Jean-de-Maurienne der Geburtsort des Opinel Messers. 1890 konstruierte der achtzehnjährige Joseph Opinel die Urform des einfachen und robusten Klappmessers. Seitdem kaum verändert, ist es heute rund um den Erdball bekannt und in millionenfacher Stückzahl verbreitet. Insbesondere in Frankreich ist das Opinel ein absoluter Klassiker der Alltagskultur und eine Designikone. Hier die schön gemachte Homepage (klick). In St-Jean-de-Maurienne gibt es ein Musée de l ´Opinel und in einem Kreisverkehr eine perfekt gemachte Messerskulptur (Foto unten).
Provence 2008: Das Opinel im Einsatz
Weindeuter am und mit Messer in Saint-Jean-de-Maurienne
Sommer 2010




1 Kommentar:

  1. Coole Informationen.
    Ich bin ein absoluter Fan von Opinel Messern. Nicht so extremer Sammler, aber ich benutze sie immer, wenn ich irgendwo draußen ein Messer brauche. Einfach super Praktisch die Dinger.
    Ein Besuch in dem Opinel Museum würde mich da schon interessieren. Schade nur, dass das soweit weg ist. Ich glaube die lange Reise dahin lohnt sich nicht für ein Besuch.

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