Donnerstag, 21. Juli 2011

Etappe 18: PINEROLO - GALIBIER SERRE-CHEVALIER 200,5 km


Tag der Entscheidung ? Zumindest der härteste Tag mit drei HC - Anstiegen. Und mit 2645 Höhenmetern die höchste Bergankunft in der Geschichte der Tour. Zwar wurde der Galibier schon des öfteren überquert, zum ersten Mal vor geanau 100 Jahren, Etappenziel war er aber bisher noch nie.
Der Galibier, das Monster: "Neben dem Galibier erblassen alle anderen - egal ob Col du Bayard oder Tourmalet - als kleine Hügel", schreibt Tour Gründer Henri Desgrange in seiner Zeitschrift "L’Auto" 1911.
Viele Jahre später, 1998, war der Galibier für Jan Ulrich der Anfang vom Ende: Zu Beginn der Etappe ist er noch mit über einer Minute Vorsprung Führender im Gesamtklassement. Bei Regenwetter dann der Einbruch und Marco "il pirata" Pantani zieht am Galibier an ihm vorbei. Beim Schlußanstieg nach Les Deux Alpes ist dann endgültig Schluß. Vom Hungerast gezeichnet, schleppt Ulle sich abgeschlagen mit einem Rückstand von 8:57 Minuten hinter Tagessieger Pantani hinauf ins Ziel. Pantani übernimmt das Gelbe Trikot und gewinnt die Tour ´98.


400.000 Menschen werden heute am Schlußanstieg erwartet, die Passstraße wurde für Autos bereits am Mittwoch gesperrt: Wg. Überfüllung geschlossen. Fällt dort heute die (Vor)entscheidung der Tour 2011 ? Evans muß nicht unbedingt und mit letzter Konsequenz attakieren, sondern nur seinen Zeitstatus halten. Falls Voeckler heute nicht mithalten kann, fällt ihm das Gelbe einfach zu. Contador würde es reichen, ein paar Sekunden gutzumachen und sich ansonsten auf das Zeitfahren am Samstag zu verlassen. Unter Druck stehen eigentlich nur die Schlecks. Die wollten ja als Doppelspitze die Rivalen abwechselnd mit Attacken zermürben. Bis jetzt haben die sich aber durch Unentschlossenheit eher selber neutralisiert: "Einer wird sich opfern müssen".

Auffahrt von Briancon zum Col du Lautaret.
Da ist es noch relativ flach...
Der Anstieg zum Galibier beginnt eigentlich direkt hinter der Festungsstadt Briancon. Ich bin die Stecke im letzten Jahr mit dem Auto gefahren. Durch das Tal der Serre-Chevalier geht es stetig bergauf, bis nach 30 Kilometern der Col du Lautaret auf 2059 M. erreicht ist. Da erinnern das ganze Jahr über große Metallrennräder an die Tour de France. Für Pflanzenfreunde wurde dort auch ein Jardin Alpin angelegt. Nach dem Abzweig zum Galibier geht es dann wirklich steil hoch, auf nur 8 Kilometern müssen knapp 600 Höhenmeter genommen werden. Bei herrlichem Wetter im letzten August waren da jede Menge Hobbyfahrer unterwegs. Oben dann ein irrer Weitblick, scharfgezackte Gipfel unter tiefblauem Himmel, am Horizont die weiße Kuppe des Montblanc. 

Weindeuter mit Rennrad


Auffahrt zur Paßhöhe: Schafe haben da heute keine Chance, da ist alles voller Menschen und Autos
Die Paßhöhe: Blick nach Norden, am Horizont der Montblanc




2 Kommentare:

  1. Spannende Sache heute, doch was ist mit einem passenden Wein ?

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  2. da wächst doch nix, morgen mal sehen...was frisches zum abkühlen.

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