Es hilft alles nix, die Etappe heute muß ohne Wein auskommen. Wenn sie denn wenigstens in Saint Nazaire gestartet wären, das gehört ja am Rande noch zu den Vignobles val de Loire, da hätte man mit einem herzhaft-frischen Muscadet anstoßen können. Aber so: es geht stramm nach Norden.
Jetzt war die Tour schon in den schönsten Flecken des Landes, den sonnensatten Tälern und Rebhügeln des Südens, den azurblauen Gestaden des Mittelmeers, und jetzt wird die raue Nordküste angefahren. Aber man kann sich täuschen. Auch da ist es im Sommer sehr schön, sobald das Wetter mitspielt. An der Smaragddküste, mit ihren endlosen Sandstränden.
Und es gibt ja auch viele ausgesprochene Nordfahrer. Die brauchen nicht die Sonne des Midi, das Licht gesprenkelt unter den Platanen am Dorfplatz, die brüllenden Zikaden am Abend. Die lassen sich gern die salzige Luft der Kanalküste um die Ohren wehen.
Der Weinradler gehört nicht zu dieser Spezies. Er ist, was diese Gegend betrifft, Theoretiker. Deshalb sei dieser Post auch nicht weiter um angegoogeltes künstlich erweitert. Der Priorat - Hammer hat sich für diesen Teil konsequenterweise verabschiedet mit den Worten: "Der heutige Ruhetag und die kommenden Etappen sind in Gegenden gelegen, die ich leider bislang noch nicht bereist habe. Und da ich nicht über „könnte“ und „habe gelesen“ schreibe, sondern über „habe getan und erlebt“, verabschiede ich mich in eine kleine Tourpause und melde mich dann kurz vor Tours wieder..."
Dabei wollen wir es belassen. Ein Hinweis aber noch auf einen Kommentar zum Radsportlichen bei Eurosport.
"Dominanz, Debakel, Dopingfragen
Wow – was für ein Wochenende: Wer am Samstagabend dachte, die Tour sei entschieden, der nächste Sky-Doppelsieg sicher und sich deshalb die Etappe am Sonntag schenkte, dürfte seinen Augen mit Blick auf den Ausgang der zweiten Pyrenäenetappe kaum getraut haben. Und am Ruhetag lässt sich nun trefflich spekulieren, wer am Ende der Tour die Nase vorne haben wird...."
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