Samstag, 6. Juli 2013

Torstens Genusskommentar: Castres – Ax-3-Domaines

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen

Castres – Ax-3-Domaines

Auch den heutigen Startort Castres kenne ich von meiner 1991er Radtour. Allerdings kam ich damals über die Montagne Noire und bin ins Sidobre weiter geradelt, hatte also ein deutlich bergigeres Profil und entsprechend sind meine Erinnerungen an eine Stadt in den Bergen. Besser aber müßte es heißen, eine Stadt zwischen den Bergen mit Fluchtmöglichkeit ins Flache – und das wird heute erst mal genutzt.

Die Kathedrale, den Garten des Bischofs und die alten Häuser am Ufer des Agoût hatte ich mir damals natürlich angesehen, mich hat ja nichts gehetzt.

Frankreich vom Feinsten: Castres am Agoût

In Revel, einer sehr schönen Bastidenstadt, in der ich schon öfter als einmal kurz verweilte, treffen wir auf eine mögliche Variante zur Fahrt ins Priorat, die ich immer dann gern nutze, wenn ich Angst hatte, in Andorra läge zu viel Schnee. Oder eben, weil es sich so ergeben hat. Lange Zeit bleiben wir nun auf dieser Strecke – schade, dass ich nicht die Zeit habe, die Etappe vor dem Fernseher zu verfolgen. Anfangs ist die Landschaft noch recht unspektakulär, aber spätestens hinter Castelnaudary ändert sich das. Für das kleine quirlige Städtchen, das berühmt für sein Cassoulet ist, sollte man immer etwas mehr Zeit einplanen. Nicht für ausgiebige Besichtigungen, aber für das Durchkommen – Leute wie ich haben ja nicht das Privileg, dass uns die Straßen zur schnellen Durchfahrt gesperrt werden...

Dann kommt noch mal Rebstock an Rebstock – zunächst passieren wir das Weinbaugebiet der Côtes de Malepêre, das für einfache, aber süffige Rote bekannt ist. An einigen Erzeugern kommen wir direkt vorbei, aber wer richig gutes Zeug sucht, der fährt gleich durch nach Limoux. Hier kennt man gleich mehrere AOC´s – für Stillweine wie auch für diverse Schäumer, die oft sehr gut und dabei recht preiswert sind. Ich mag recht vieles von dem, was hier produziert wird, die Roten hinkten lange Jahre den Weißen, die überwiegend aus Chardonnay sind, deutlich hinterher, aber seit ca. 1998 – 2000 haben sie sich gleichberechtigt neben die Weißen und den Schaumwein setzen können. Besonders interessant ist die Blanquette de Limoux Methode Ancestrale, die aus Mauzac besteht und bei deutlicher Süße nur etwa 5,5 ° Alkohol hat. Sehr probierenswert, wenngleich auch die ernsten Schäumer heute gefragter sind.

Limoux, ringsum Reben

Schon sind wir im Tal der Aude und damit erneut auch auf meiner 1991er Radelstrecke. Ich käme allerdings den Rennfahrern entgegen. Das Tal der Aude wird immer schöner und hält mancherlei Schluchtabschnitte bereit, das ist dann richtig was für´s Auge. Besonders schön sind die Abschnitte vor und hinter Quillan.

Ich bin 1991 vor Axat aus der wunderschönen Gorges du Rebenty gekommen. Die Tour aber geht noch weiter hoch, so als ob ich über die Cerdagne rüber ins Priorat wollte. Erst hinter dem unscheinbaren Usson les Bains trennen sich die Wege. Für mich geht es hinauf in die Cerdagne, die Radler nehmen die kleine und eher unbekannte Paßstraße über den Port de Pailhères, der immerhin 2001 m Höhe mißt – auch für mich muss es noch Ziele geben...

Erst ganz kurz vor Ax-les-Thermes komme ich wieder auf die Radelstrecke von 1991 – wo ich von Andorra runter kam. Seither ist das Halten in Ax-les Thermes für mich ein Kult – Halt....
Warum, das steht in meinem diesjährigen Tagebuch zur Fira Tour 2013, an dem ich gerade schreibe...



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