Samstag, 6. Juli 2013

8. ETAPPE - Samstag, 6. Juli 2013 - Castres > Ax 3 Domaines - 195 km




Heute läutet die Glocke zur ersten schweren Bergetappe. Der Col de Pailhères ist ein Übergang der HC - Kategorie und mit 2001 Höhenmetern auch das diesjährige Dach der Tour. Da kann man sich nicht mehr verstecken, die Favoriten müssen sich heute zeigen. Der 8 Kilometer lange Schlußanstieg auf das Plateau de Bonascre ist nicht zu steil, aber auch das will erstmal getreten sein.

Genau vor 10 Jahren war das auch schon einmal Etappenziel mit einem spannenden Ablauf. Es war die Armstrong Zeit, und Ulle hielt im Rahmen seiner Möglichkeiten dagegen. Beim Aufstieg von Ax-Les-Thermes hinauf ins Skigebiet bekam Armstrong Probleme und der Deutsche startete Attacke. Der hatte am Vortag schon das Zeitfahren gewonnen und es schien die Möglichkeit auf, nach 1997 nochmal einen Toursieg zu erringen. Daraus wurde bekanntlich nix, Ulle wurde in dem Jahr Zweiter. Armstrong gewann die Tour auch 2003, zum fünften Mal. Wie danach auch noch 2004 und 2005. Alle sieben Titel sind mittlerweile aberkannt, tempi passati... 

Bevor die Pyrenäen geentert werden, geht es aber im Tal der Aude zunächst noch durch den Wein. Die bekannten Languedoc - Gebiete Minervois und Corbieres liegen allerdings etwas weiter östlich. Die kenne ich durch sommerliche Touren, im Minervois haben wir 2005 mal ein rustikales Ferienhaus gemietet und rinsum einige Weingüter besucht. 


Verkostung im Minervois: Rote mit Substanz und Kraft

Auch ein Besuch in Carcassonne stand auf dem Programm. Ein faszinierender Ort, aber in der Saison leider total überlaufen. Zum ersten Mal war ich dort 1994 auf einer Tour mit dem kleinen roten Kadett, die ja hier schon öfter erwähnt wurde. Da schien mir der Anblick der Mauern und Zinnen der mittelalterlichen Stadt wie eine Filmkulisse, hatte etwas Unwirkliches.




Die Tour nimmt ihren Lauf heute 20 Kilometer westlich, durchfährt auf dem Weg in den Süden aber direkt einen bekannten Weinort, der für eine interessante Appellation des Südens steht. Die AOC Limoux ist vor allem bekannt für hervorragende trockene aber auch süße Schaumweine. Vorreiter ist hier die Cave de Sieur d´ Arques, eine der besten Genossenschaften Frankreichs mit hohem Qualitätsstandard.
Da wurde schon lange vor dem Siegeszug des Champagners derBlanquette de Limoux erzeugt, der "älteste Schaumwein der Welt (klick). Die Legende schreibt auch hier einem Mönch (des Benediktinerklosters Saint Hilaire) seine Entdeckung zu. Das aber schon im Jahr 1531, über 100 Jahre vor Dom Pérignon in der Champagne. Bei der immer noch verwendeten Méthode Ancestrale findet ausschließlich eine einzige Spontangärung des Grundweins statt. Der Most wird erst auf eine Temperatur von etwa 10 °C heruntergekühlt. Die alkoholische Gärung startet dadurch nicht sofort, sondern fünfzehn bis zwanzig Tage später und zieht sich über mehrere Wochen hin. Der Most wird aber nur soweit vergoren, dass er noch genügend Restzucker für die Gewinnung der Perlage enthält und dann ohne weiteren Zusatz von Zucker und Hefe in Flaschen gefüllt, in denen es dann munter weitergärt. Hierdurch entstehen ganz natürliche Schaumweine, mit weniger als 7 ° Alkohol sowie feiner Restsüße. Im letzten Jahr war Limoux Etappenort und aus diesem Anlaß habe ich eine Flasche von dort geköpft.





Antech Limoux "Méthode Ancestrale" Doux et Fruité (6,5% / 10€) Zurückhaltende Perlage, zarte Kohlensäure, fruchtsüß wirkende Nase, frische Blüten, saftig-reifer Apfel, sehr anmachend. Erinnert an einen guten Moscato d'Asti. Im Mund zart, frisch, leicht. Die Süße gleicht eher leicht aufgestreutem Puderzucker auf frischem Obst. Wunderbare Erfrischung...






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