Samstag, 17. Juli 2010

13.Etappe: Languedoc


Languedoc - riesiger Weinsee. Wer über die A9 von Avignon bis zur spanischen Grenze fährt sieht unendliche Rebflächen. Hier werden bedeutende Mengen des europäischen Weinsees produziert, Massenerzeugung total. Da gibt es zunehmend Absatzprobleme. Aber das Languedoc ist auch seit den 80er Jahren eine Boomregion für Qualitätswinzer. Trendsetzer war hier u.a. Aimé Guibert mit seinem Daumas Gassac in Aniane. Seitdem geht dort die Post ab und für viele Aussteiger aus anderen Berufen wurde dort ihr Winzertraum war. Weinbauern verließen die Genossenschaften um selber "ihren" Wein zu machen, Winzer aus anderen Gegenden fingen an dort zu produzieren. Der Weinstil bei den Roten ist natürlich geprägt von den klimatischen Bedingungen. Es sind in der Regel warme, sonnensatte Weine mit viel Frucht und würzigem Schmelz. Die Syrah erreicht dort wirkliche Klasse, besonders aus den Hügellagen, da wo sich nördlich des Mittelmeerbogens schon die Cevennen erheben. 
Die Weingebiete des Languedoc werden heute nördlich umfahren, die Tour scheut in diesem Jahr das Mittelmeer wie schon auf der Route Naploeon, da sind sie ja in der Hautes - Provence wieder nach Nordwesten abgebogen. Trotzdem muß ein Wein aus dieser schönen und immer noch wilden Region hier rein, sie gehören zu meinen Lieblingstropfen.

Die Flasche ist ziemlich verkleckert, beim Foto (oben) kippte das Rad um, damit auch die Flasche und ein schönes Glas Copa Santa entleerte sich auf die Wiese...
  • Copa Santa 2007 Domaine Pierre Clavel Mittlerweile ein Klassiker ! Das Flagschiff von Clavel ist im Jahr 2007 ein Wein von barocker Fülle. Eher schwarz als rot rollt er Nase und Mund entgegen. Der Wein "steht" im Glas, ich muß an dicke reife Brombeeren denken. Im Mund dann Crema wie ein Cappuccino. Die Gerbstoffe sind ganz in der reifen Frucht integriert, in diesem ungestümen Stadium der Jugend trinke ich diese Bomben sehr gern. Der Copa kann aber auch sehr gut einige Jahre Alterung vertragen. Ich hab noch 98er im Keller, die werden feinduftig und weich, mit herrlich "abgeschmolzenen" Reifearomen. Auch die anderen "Clavels" lohnen das probieren. Der Einstiegswein ist der Le Mas, für ca. 6€ eine sichere Bank. Besonders schmeckt mir der Marteau, hier verkostet. Ganz neu im Programm ist ein Pic Saint Loup mit dem schönen Namen "Bonne Pioche".
(Copa Santa: 77% Syrah /17% Grenache /6% Mourvédre 14,5% Alc. 13,50€ Weinzeche Essen)


1 Kommentar:

  1. Pierre Clavel und seine Weine habe ich dieses Jahr auf der Vinisud in Montpellier auch ausführlicher kennengelernt, sympathische Leute und sehr gute Weine - der neue Pic Saint Loup hatte mir übrigens fast am Besten gefallen...

    Meine erste Copa Santa Begegnung war auch der 1998er. Die Welt ist doch nicht so riesig groß...

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