Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen.
Chambéry. Hier waren wir auch bei unserer 1994er Radtour, die ich bereits auf der Etappe aus dem Jura in die Alpen erwähnt hatte. Wir nahmen allerdings von dort aus den schwereren Weg über den Col du Granier mitten hinein ins Massif de Chartreuse, wo wir natürlich auch das berühmte Kloster mit den wohl noch berühmteren Kräuterlikören besuchten. Seither habe ich vom Grünen Chartreuse eigentlich immer wenigstens eine Flasche in Reserve – meist allerdings deutlich preisgünstiger in Spanien oder Andorra gekauft.
Den Chartreuse sollte man von der Temperatur her wie einen guten Cognac genießen und auch aus dem Cognacschwenker. Es bestünde zwar die Gefahr, dass beim Schnüffeln allein die Nase besoffen wird, aber so hat man das ganze große Genusserlebnis bei diesem außerordentlichen Getränk. Für mich gibt es keine bessere Medizin und kein hochwertigeres Getränk, was man aus Kräutern herstellen könnte… Die genaue Rezeptur kennen nur drei der Mönche, deren Gesichter man auf Bildern bzw. im „Lehrfilm“ nie zu erkennen bekommt. Stirbt einer der Mönche, weihen die beiden anderen einen neuen Mönch in die Hohe Kunst ein.
1997 besuchte ich ebenfalls per Rad die Likörfabrik der Mönche in Voiron. Sehr zu empfehlen! Und ich nahm ein kleines Fläschen vom Elixier de Chartreuse mit – der hat dann 70° und soll helfen, wenn man wirklich kurz vorm Tode steht, um nochmals ein paar Jährchen „zu machen“. Ob ich allerdings dann das Öffnen der Holzverkleidung um das Fläschchen hinbekäme?
Wir radelten damals 1994 weiter nach Grenoble und hinauf ins Vercors – die Radprofis sehen beide Gebirge in diesem Jahr nur von unten. Aber sie hatten ja auch so schon etliches an Bergen und ganz ohne Leckerlis geht ja auch die heutige Etappe nicht ab. Noch dazu dürfen sie heute auf den ersten Kilometern nach dem Start mal so richtig durch die Weinberge radeln. Bis etwa La Buissière erstreckt sich der südlichste Ausläufer des Gebietes, in dem Weine der AOC Vins de Savoie. Apremont und Abymes sind Cru – Dorflagen, deren Name auf dem Etikett hinzugefügt werden kann – an beiden Lagen wird hautnah entlang gefahren. Nur werden auch diese Weine wie auch die anderen Weine aus Savoyen kaum aus dem Gebiet heraus „exportiert“, selbst im restlichen Frankreich sind die besseren Weine davon nur schwer zu finden. Und auch in meinem Keller findet sich leider keine der Flaschen mehr, die häufig nur um 5 und fast nie über 10 € kosten…
Daher gibt es heute keinen Wein von mir. Aber ich grüble schon, ob ich mir nicht mal wieder einen grünen Chartreuse gönnen sollte…
Wieder mal die Mönche: "Elixier des langen Lebens"
mit bis zu 70% Alc. ! Auch der Chartreuse Vert hat schon 55%.
mit bis zu 70% Alc. ! Auch der Chartreuse Vert hat schon 55%.
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