Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen.
Relativ schnell kann ich mich diesmal zu den Radprofis gesellen. Wir kamen seinerzeit aus der Schweiz herüber und hatten mit dem Col de la Faucille 1994 gleich den ersten guten Anstieg nach dem Start – mit jeweils komplettem Campinggepäck in den Packtaschen – ohne Begleitfahrzeug und Doping aller Art… Auch wir sind damals ab Mijoux das Defilé de Sous Balme hinabgerollt, allerdings haben wir nach anstrengender deutsch-schweizer Bahnfahrt und dem ersten Pass beizeiten unsere Zelte aufgeschlagen – ganz umsonst durften wir das auf dem Gelände eines Kinderferienlagers tun.
Bis Bellegarde sur Valserine geht die gemeinsame Strecke, dann ging es für uns „geradeaus“ weiter nach Seyssel in Richtung des Lac de Bourget – und auch damals machten wir auf der Route Stopps bei Winzern der Savoyer Weinbaugebiete. Eine oder zwei Flaschen überlebten gar die gesamte Tour in den Packtaschen und reiften noch in meinem Keller weiter.
Aber auch die Tour de France Profis können diesmal vielleicht wirklich auf Reben blicken, um Bellegarde und später nochmals hinter Annemasse wird Wein angebaut, wobei dort der Schwerpunkt nahe Bonneville liegt, was nicht direkt durchradelt wird. Aber sie werden sich schon eher auf die ersten richtigen Berge konzentrieren. Vielleicht gibt es aber dann abends zur Stärkung einen Vin de Savoie und einen guten Reblochon Käse dazu. Ich hab leider beides grad nicht mehr zur Hand…
Daher kehre ich genusstechnisch an den Ausgangspunkt der Tour zurück. Ins Jura…
- Fruitière Vinicole d´ Arbois; Chardonnay; Arbois; 2001 weiß Die Fruitière Vinicole d´ Arbois ist eine der Genossenschaften, an denen man qualitativ in Frankreich nicht vorbei kommt. Hier hat man schon seit langem ein Auge mehr auf Qualität als auf billige Masse. Dieser Wein hier bekam im Guide Hachette 2004 den Coup de Coeur und zwei Sterne und die Goldmedaille des Jura-Vergleichswettbewerbes. Für seinerzeit 6,25 € in der Vinothek der Fruitière am Hauptplatz in Arbois gekauft.
Offene und reife Nase, aber nicht all zu üppig – der Frühling mit einer blühenden Wiese und Akazien- und Lindenblüte. Erinnert erst mal mehr an einen gereiften Chardonnay als ans Jura, aber am Gaumen kommen auch ein paar grüne Walnüsse durch, dazu reife Frucht, Weinbergspfirsich und getrocknete Aprikosen – der Sommer…
Langer mineralischer Nachhall – etwas angebranntes Stockbrot in einer kühlen lehmigen Kalksteinhöhle serviert. Jetzt auf dem Höhepunkt zu trinkender Chardonnay, beim gezahlten Preis und sehr guten 92/100 Th. ein Schnäppchen.
Dazu ein mit Curry gewürztes angebratenes Putenfilet mit frischen Aprikosenhälften, in einer Sauce aus einem Glas des Weins und etwas Creme Fraiche fertiggegart. Dazu gestampfte Kartoffel mit Blumenkohlröschen, das Ganze mit Comté im Ofen überbacken. Da macht Essen auch im Sommer Spaß…
Ist ja der Wahnsinn, was ihr hier macht. Ihr bloggt euch ja den Wolf zur Radtour, als kriegtet ihrs bezahlt. Ist das vielleicht so ?
AntwortenLöschenkeineswegs, reine Leidenschaft für die Sache...
AntwortenLöschenTolle Idee diese Tour zu machen.
AntwortenLöschenEuer Lob sei unser Dank...
AntwortenLöschenAn dieser Stelle zumindest, an anderer muss auch mal was für die Brötchen verdient werden...