Sonntag, 1. Juli 2012

Etappe 1: Liège - Seraing 198 km


Tag 2 der Tour, und es wird schon hügelig. Im belgisch-deutschen Nationalpark Hohes Venn gibt es erste Bergwertungen. Am Ende geht es für alle steil, es wartet eine Bergankunft an den Ufern der Maas.
Als Getränkebegleitung wäre ein belgisches Bier passend. Gibts aber heute nicht, zum EM Endspiel stattdessen Rebensaft aus Spanien oder Italien, mal sehen...








Torstens Genusskommentar:  Liège - Seraing


Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen.




LIÈGE – SERAING

Ja, lange hab ich nichts mehr vom Weindeuter gehört, fast schon hatte ich drüber nachgedacht, ob er überhaupt noch Weine deutet – aber jetzt ist er wieder da – und auch ich habe den Frankreich Atlas aus gutem Grund wieder neben mir liegen...

Belgien habe ich ja eine ganze Weile gern bereist, die dortigen Klettergebiete waren immer eine Einladung, bis man mir vor knapp 2 Jahren tagsüber, während ich in der Wand hing, dort einfach das Auto aufgebrochen hatte – den Thriller gab es dereinst auf meinem Blog zu lesen, ich mag mich nicht gern daran erinnern. Dennoch scheue ich derzeit noch immer eine Neuauflage einer Klettertouren in Belgien...

Dabei hätte selbst die heutige Etappe bereits Urlaubszielpotential... - diese Gegend kenne ich leider nur vom Durchfahren, dennoch gefallen hat es mir selbst da...

Den Startort Liège habe ich noch nicht unsicher gemacht – obwohl es laut Bloggerkollegen dort eine sehr interessante Weinhandlung geben soll.

Mir hat bislang immer schon die Orientierung über die Autobahnknotenpunkte gereicht, erst dieses Jahr wieder bei der Nord – Süd Durchquerung von Maastricht her Richtung Verviers.

Und wieder habe ich nur auf das Schild Pepinster geschaut – auch hier soll es etwas zum Klettern geben, aber wir hatten weiter entfernt liegendere Ziele und meinen Reisepartnern waren die Weine des Priorats wichtiger als Kletterrouten. Also ging es hier nur ganz schnell vorbei, um ins Tankparadies Luxemburg zu kommen.

Dazu biegen wir allerdings immer erst bei Sankt Vith von der Autobahn ab, die Radler fahren schon nördlicher auf kleinen Straßen Richtung Hotton. Dieser Ort selbst war mir wegen seiner Baustellen beim Durchfahren keinen Stopp wert, aber allen Naturfreunden kann ich nur wärmstens die dort beginnende Straße durch das Ourthe – Tal empfehlen. Der Ort La Roche en Ardenne lohnt einen Halt wie auch das von dort kommende Bier den Flaschenöffner lohnt. Auch der weitere Streckenverlauf der kleinen Nebenstraße nach Houffalize ist wunderschön. So unscheinbar es auf der Karte aussieht, aber in Echt haben wir eine der lohnendsten Landschaften Belgiens hier versteckt. Zu schade, dass die Radler hier nicht lang geschickt werden, sonst hätten wir schon erstmals heute richtig tolle Landschaftsbilder gehabt. Klar ist die Strecke bisweilen eng und etwas unübersichtlich, aber wer nicht immer nur Gas geben mag, sondern auch was sehen möchte, dem sei diese Strecke wärmstens empfohlen.

Überhaupt ist Belgien weit weniger langweilig, als die meisten vom schnellen Durchfahren denken mögen, aber man muss sich Zeit zum Entdecken nehmen und die kleinen Straßen wählen. Dann klappt es plötzlich auch mit der Begeisterung für den eher unbekannten Nachbarn.

Auch weiter unten im Ourthe Tal gibt es sicher noch interessantes zu entdecken, da bin ich mir sicher, die Karte vermerkt desöfteren Grotten und Felsen. Und wie als ob die Radler etwas vergessen haben, landen sie beim Ziel wieder fast am Startpunkt der Etappe, klar, hier bringt man den Tross leichter unter wie in der dünn besiedelten Landschaft der waldreichen Ardennen.

Auch ich empfehle heute diverse belgische Biere und dazu Ardennenschinken und Wildpasteten – oder gar ein schönes Gericht vom Wildschwein (man kann in den Ardennen oft und günstig Wildfleisch kaufen... ) – mangels einer breiten Auswahl an belgischen Bieren auf die Schnelle passt da dann auch ein Wein aus Spanien dazu, auf dass diese das Spiel gewinnen mögen, die besseren Weine haben sie für mich ja eh...



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