Samstag, 7. Juli 2012

Torstens Genusskommentar: Tomblaine – La Planche des Belles Filles

Torsten (Priorat) Hammer schreibt zu den Etappen über seine vielfältigen Reise-und Genusserfahrungen.


Auch in der heutigen Etappe quere ich des öfteren. Zunächst gibt es da kurz nach dem Start den Ort St. Nicolas de Port,  den die Franzosen als Herkunftsort für „ihren“ Nikolaus für sich beanspruchen. Ich habe mich in den 90ern einmal im Spätherbst in diese Ecke „verlaufen“. Die spätgotische Kirche hat für den kleinen Ort riesige Ausmaße und gehört zu den sehenswertesten Kirchen der Gotik in Lothringen.
Natürlich kann man hier auch Nikoläuse jeglichen Ausmaßes kaufen, der Ort vermarktet den Nikolauskult natürlich entsprechend.

Dann geht es bald schon auf die waldreichen Vogesen zu – in Rambervillers kreuzen sich die Wege virtuell erneut. Hier sind wir letztes Jahr zwar durchgefahren, aber ohne hier im Ort anzuhalten, da es bereits an der Zeit war, nach einem Schlafplatz zu suchen. Wir wollten die letzte Nacht unseres letztjährigen Urlaubs noch mal in den Vogesen zelten, bevor es dann nach Hause gehen sollte. Wenig später hatten wir auch einen schönen Platz gefunden, aber kaum hatten wir alles zum Campen und zum Kochen aus dem Auto gepackt, da fing es an zu regnen – und Lust, im Regen zu kochen, hatten wir nicht. Also packen wir alles wieder ins Auto und fuhren weiter...

Auch den Ort der heutigen Sprintwertung, Gerardmer, habe ich bereits besucht. So ziemlich am Ende unserer allerersten Radtour – im Sommer 1990 hatten wir den schön gelegenen Ausflugsort besichtigt und natürlich auch auf ein kühlendes Bad im See nicht verzichtet. Der See von Gerardmer ist der größte der gesamten Vogesen. Während sich die Radler in diesem Jahr mit dem Col de Grosse Pierre zufrieden geben, sind wir damals zum noch einiges höheren Col de la Schlucht  hinaufgeradelt.

Felstunnel am Col de la Schlucht
Vor zwei Jahren sind wir auf dem Vogesenhauptkamm entlang gefahren und haben ebenfalls am Col de la Schlucht Halt gemacht, um dort eine Wanderung zu machen, die von einigen schon als Klettersteig bezeichnet wurde. Keine Angst, es ist keiner, man braucht hier kein Material mitnehmen – nur ein paar Leitern und künstliche Tritte würzen diesen Höhenweg, den man dennoch mal gemacht haben kann, um sich die Beine etwas zu vertreten. Die Aussicht hinunter ins Elsass ist grandios und ein wenig „Gesteinsberührung“ bleibt hier auch nicht aus.

Der einzig wirkliche Klettersteig der Vogesen ist in der Nähe von Bussang. Im Ort bekommt man bei der Touristeninfo ein Topo – Faltblatt dafür und muss dann die alte Straße zum Pass hinauf nehmen. So ziemlich am Ende der letzten kleinen Ortschaft vor dem Pass kommt dann der Parkplatz mit dem Hinweis auf die Via Ferrata. Der Klettersteig ist recht nett, aber keinesfalls schwer oder gar spektakulär, er eignet sich daher durchaus für einen ersten Steig für bislang noch Unerfahrene und auch für Kinder ab ca. 6 - 8 Jahren.

Klettersteig bei Bussang - hier nur den Wein danach verkosten...

Die Tour führt nicht bis Bussang hinauf und auch nicht über den Ballon d´Alsace, wie wir damals weitergefahren sind – sie führt quasi parallel zu unserer damaligen Tour. Landschaftlich reizvoll aber ist hier eigentlich jede Strecke. Entsprechend dürfte heute auch wieder Eurosport angeschaltet werden...

Wein von der Strecke gibt es heute keinen – die Weinberge liegen alle auf der elsässischen Seite und nicht auf der lothringischen. Aber in den Vogesen gibt es auch lokale Biere – ich erinnere mich an ein Heidelbeerbier und auf jeden Fall sollte man sich mit einem guten Munster eindecken. Wenn man dann doch einen Elsässer Gewurztraminer dazu öffnet, dann ist es aber auch okay.


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