Sonntag, 22. Juli 2012

Etappe 20: Rambouillet - Paris Champs-Élysées 120 km


Abschluß der Tour de France 2012 - die Tour d ´Honneur nach Paris. Da dann die Runden über die Champs-Élysées, großes Ritual, da passiert heute nix mehr. Nur die Positionskämpfe der Sprinter sorgen für sportliche Spannung. Im Klassement hat Wiggins ja schon gestern endgültig alles klar gemacht - den ersten britischen Toursieg ever...
Zur Analyse seiner Dominanz in diesem Jahr hier ein Text aus SPON, dem ich nur beipflichten kann:

"Im Zeitfahren legte Wiggins bei dieser Tour den Grundstein. Als dreimaliger Olympiasieger auf der Bahn war sein Körper fürs Tempofahren prädestiniert. Es gelang ihm in den vergangenen Jahren, die vorhandenen Kapazitäten auf die Straße zu transferieren. Und das Profil dieser 99. Tour de France kam seiner Athletik entgegen. Der Matchplan von Sky lässt sich auf eine zweigeteilte Strategie herunterbrechen: Auf den insgesamt 101 Zeitfahrkilometern sollte Wiggins seine maximale Leistung bringen. Die verbliebenen 3.396 Kilometer konnte er zur Verwaltung seines Vorsprungs nutzen. Das hat funktioniert. Das Team Sky kontrollierte nach der Eroberung des Gelben Trikots jede Etappe, definierte mit einem gleichmäßigen hohen Tempo die Fahrweise des Feldes. Die Konsequenz: Gerade die Etappen im Hochgebirge sorgten für wenig Spannung. Die Equipe rund um Wiggins fuhr zu dominant. Den Kapitänen der anderen Mannschaften blieb kaum Kraft für eigene Akzente. Und die wenigen Attacken der Klassementfahrer konterte Sky stets problemlos. Ebenso problemlos soll Wiggins nun am Sonntag in Paris zum Triumph rollen. Die anschließende Party findet dann über den Wolken statt. Der Privatjet Richtung London wartet schon."





Der Wein zum großen Abschlußspektakel kann natürlich nur ein Schäumer sein. Sowas wird ja auch heute sicher wieder auf dem Rad genippt, auch das gehört zum Ritual. Und auf dem Podium wird womöglich gespritzt, in Formel 1 Manier. Einen Champagner gabs hier allerdings schon zur 6. Etappe von Épernay nach Metz /klick.

Darum stattdessen einen Cremant de Limoux. Der hat es doppelt verdient, heute geöffnet zu werden, denn Limoux war Startort der 14. Etappe in diesem Jahr. Außerdem ist ein guter französischer Cremant immer eine Alternative zum "Original" aus der Champagne. Wobei sich hier ja gefragt werden kann, was das Original und was die Kopie ist. Schließlich wurde in Limoux schon lange vor dem Siegeszug des Champagners der Blanquette de Limoux erzeugt, der "älteste Schaumwein der Welt (klick). Die Entdeckung des Verfahrens wird einem Mönch (des Benediktinerklosters Saint Hilaire) zugeschriebens. Das aber schon im Jahr 1531, über 100 Jahre vor Dom Pérignon in der Champagne.



Vorreiter ist hier die Cave de Sieur d´ Arques, eine der besten Genossenschaften Frankreichs mit hohem Qualitätsstandard. Aus diesem Hause verkostet ein Crémant, der das denkwürdige Datum sogar im Namen führt.
Grande Cuvée 1531 Crémant de Limoux Aimery Sieur d Arques(12% /13€ / Chardonnay 60%, Mauzac 20%, Chenin Blanc 20%) Diese Cuvée wurde vor ein paar Jahren bei einem Stern  - Schaumweintest bekannt als "Champagnerkiller" (Platz 6 von 176 Schaumweinen - darunter Champagner, Crémants, Winzersekte, Cavas und Franciacortas aus allen namenhaften Regionen). Duftig, feine Birne, Blüten, etwas weiße Schokolade, im Mund frisch, dichte Perlung, hinten Zitrusnote.



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